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Die Optik.
zwar allemal auf eine der Bewegung des AugeS
entgegen gesetzte Art; je kleiner aber BC ist , oder je
näher B dem Punct O liegt, desto weniger wird B
seine Stelle auf L Zu ändern scheinen, wenn 0 seine
Stelle ändert. Wäre also. B selbst auf der Ob er
stäche des Gegenstandes L befindlich , wie wenn e6
etwa ein Flecken oder sonst eine kenntliche Stelle
wäre, so müste auch dieser Flecken,, oder was es
auch sonst für ein kenntlicher Punct ist, auf B unbe
weglich scheinen, wenn gleich das Auge, nicht unbe
weglich an einer Stelle bliebe.
Ware 8 kein bloßer.Punct, sondern ein sichtba
rer Gegenstand von einer -merklichen scheinbaren
Größe; so würde von jedem dem Auge sichtbaren
Punct desselben eben das gelten, was bisher von B,
als einem einzelnen Punct betrachtet, ist gesagt wor
den.
47- §.
*9^* Wenn OL eine durchsichtige Fläche , und B hin
ter derselben, weiter voln Äuge O entfernt ist; so
wird B in ö zu stehen scheinen, wenn das Auge Ln ca
ist, aber nach ß mit dem Auge nach einerley Rich
tung fortzurücken scheinen, wenn letzteres von 00 nach
o rückt. Der Winkel C&B ist auch hier dem 46 §.
gemäß der Unterschied der Parallaxen OL 00 und
OB<», mithin die scheinbare Verrückung der Stelle,
die B auf CD einzünehmen scheint, desto merklicher,
auch bey einer nur geringen Bewegung des Auges,
je großer der Unterschied der Entfernungen der Puncte
b und B vom Auge ist. Vergleicht man dieser: Er
folg Mit demjenigen, welcher im vorigen . ist be
trachtet worben, so stießen daraus folgende Regeln-
nach welchen sich beurtheilen läßt, ob ein Punct B,
sder auch weyn may will, ein Gegenstand von merk-