so
Die Optik.
V. Ab sch nit t
Von der scheinbaren Bewegung.
49. §.
,20 F. sey M ein sichtbarer Punct, der sich in einer
Ebene, worin auch das Auge 0 liegt, durch einen
graden oder krummen Weg von L nach M wie man
will bewegt, und A s«} ein Punct von unveränderli
cher Lage in dieser Ebene; so wird das Auge von
der Bewegung des Puncts M nicht anders urtheilen
, können, als in wie fern derselbe seine scheinbare Ent
fernung von dem Punct A ändert, d. i. in wiefern
der Winkel AOM Aenderungen leidet. Man kann
sich vorstellen, daß die Gesichtslinie OM sich zugleich
mit um O drehe, indem M in seiner Bahn fortrückt,
und so wird das Auge O die Geschwindigkeit der Be
wegung des Puncts M aus der Winkelgeschwindig
keit der Gesichtslinie OM (13 8 §. Mech.) beur
theilen. Man könnte dieses gar füglich die opti
sche Geschwindigkeit des Puncts M nennen; die
d(D
also
dt
seyn wird, wenn <p der Winkel ist,
welchen OM mit OA am Ende der Zeit t einschließt.
_ „ dz
(Letzt man OM---L, so ist die wahre Geschwin-
dt
digkeit, womit sich M in diesem Augenblick von O
entfernt. Um für jeden Augenblick die Stelle des
Puncts M anzugeben, müßte man zwey Gleichun
gen, eine zwischen t und <p, eine andre Zwischen t
und - haben, um für jede Zeit t nicht allein die Größe
des