wegen nicht bemerklich, weil alle Gegenstände, wo*
mit wir uns umgeben sehen, einerley Lage sowohl
gegen einander, als auch gegen uns selbst behalten.
Wer jemals Ln einem etwas großen Fahrzeuge bey
sonst stillem Wetter auf dem Wasser gefahren ist, und
wenn er sich auch nur auf einer Fahre hatte über ei
nen Fluß setzen lassen, der wird hievon schon eine
Probe gehabt haben. Richtet man die Augen nur
auf die mit auf dem Schiff befindlichen Personen
oder Sachen, so merkt man es wenig oder gar nicht,
daß man aus der Stelle kommt. Siehet man aber
das Ufer des Flusses an, so scheint es nicht anders,
als wenn alle daselbst befindliche Gegenstände in Be
wegung waren, und zwar nach einer der Bewegung
des Schiffs entgegen gesetzten Richtung. Aus dem
XII. Abschn. der Mechanik kennet man schon die Ei
genschaften einer solchen relativen Bewegung ruhen
der sowohl als auch solcher Gegenstände, die selbst
Ln Bewegung sind, in Ansehung des Auges, wel
ches seine eigene Bewegung nicht merkt. Für das
selbe ist nur die relative Bewegung eines jeden an
dern Gegenstandes bemerklich, und diese relative
Bewegung heißt eben deswegen in solchen Fallen eine
scheinbare Bewegung für das Auge des Beobach
ters, der sich seiner eigenen Bewegung nicht be
wußt ist.
F. Es sey das Auge 0 solchergestalt in Bewegung/
und rücke von O nach oo in der Zeit, da ein andrer
sichtbarer Gegenstand von B nach Xl rückt; so laßt
sich die relative oder scheinbare Bahn des Puncts K
in Ansehung des Auges'0 nachdem 192 §. Mech.
durch Zeichnung finden. Wenn nemlich in der Zeit
e das Auge den Weg O«, der Punct B aber den