Full text: Lehrbegriff der Optik und Perspectiv ([Theil 7])

XXIX. Abschnitt. 8-1 
Seite der Tafel zukehrt; so nimmt man 7t negativ 
an, und die gefundener, Formeln ergeben, daß die 
Projeccion allemahl eine Hyperbel sey, so lange <5 
positiv ist, d. i. so lange der Scheitel der abzubil 
den Parabel hinter der Tafel liegt. 
406. §. 
Man stelle sich wiederum das Auge als die 
Spihe der optischen Kegelsiache vor, und die Para 
bel als die Grundfläche, so hat man einen begriff 
von einer parabolischen Aerzelstache. Diese hat 
wiederum die Hauptcigenschaft, daß jede grade iu 
nie von ihrer Spitze nach einem Punct im Umfang 
der Grundfläche gezogen ganz in derselben liegt: 
auch sind eigentlich zwey dergleichen Kegelfiachen 
einander an der Spitze entgegengesetzt, und erstrecken 
sich von dort aus zu beyden Seiten ins unendliche 
sott. Weil der Mittelpunct der Parabel vom Schei 
tel eines jeden Durchmessers unendlichweitweg liegt; 
so kann der Begriff von der Axe des Kegels hier 
nicht eben so wie bey der Ellipse seine Anwendung 
finden, sie würde allemahl mit der Grundfläche pa 
rallel liegen, der Kegel müßte denn eine unendlich 
große Höhe haben. Deswegen laßt sich hier statt 
der Are bequemer eine Seitenlinie des paraboli 
schen Nebels in die Rechnung einführen, worunter 
jede grade Linie verstanden werden kann, die fich von 
J der Spitze nach einem Punct im Umfang der Pa 
rabel erstreckt: auf solche Art kaun die Projektion 
der Parabel zugleich als ein Schnitt des paraboli- 
stl)en Kegels betrachtet werden. Nimmt man hier 
nächst jene Seitenlinie des Kegels unendlich groß, 
mithin alle übrige Seitenlinien damit parallel an, so 
Verwandelt sich der parabolische Kegel in einen Cy 
linder,
	        
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