Full text: Lehrbegriff der Optik und Perspectiv ([Theil 7])

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VI. Abschnitt. 
Aust. Wofern das Licht zu seiner Fortpflan- 
zung gar keine Zeit brauchte, so würde die gesuchte 
scheinbare Bewegung so gefunden. Man nimmt 
an, gleich im ersten Augenblick der Zeit t sey sowohl 
dem Auge, als auch dem Punct L die Geschwindig 
keit u nach einer Richtung, die der, in welcher sich 
das Auge bewegt, grade entgegengesetzt ist , mitge 
theilet worden: alSdenn würde das Auge in 0 ruhig 
bleiben, L aber mit der Geschwindigkeit u in der 
mit Oil parallelen Richtung LA fortgehen. Für 
den 'Ansang der Bewegung muß der Winkel AOL. 
oder HOL — OLA -= cc nebst' der Entfernung 
OL— « bekannt seyn: und wennOA der HL gle ch 
und parallel genommen wird, so ist OA die Rich 
tung, worin L am Ende der Zeit t gesehen wird, in 
der Voraussetzung, daß sich das Licht plötzlich ohne 
alle Zeitfolge ausbreite. Weil also LA—ÖH~ut, 
utCmcc 
so findet man sin L0a= —— —- . 
V (st —2ststicola+st 2 i 2 ) 
Weil aber der Strahl Lh nicht in demselben Au 
genblick, da er vor» L ausgehet, das Auge erreicht, 
so wird jetzt am Ende der Zeit t ein Strahl LH ins 
Auge kommen, der schon eine Zeitlang vorher mit 
der Geschwindigkeit <? aus L ausgegangen ist. Mit 
eben dieser Geschwindigkeit wird der Strahl LIL 
zwar das Auge in H treffen: weil dasselbe aber 
selbst in Bewegung ist, so wird es in H eben so ge 
rührt , als wenn das Licht mit beyden Geschwindig 
keiten, c in der Richtung LIL, und u nach der 
Richtung MIL zugleich der Bewegung des Auges 
entgegen, in dasselbe wirkte. Demnach wird es 
eben die Empfindung haben, als wenn das Licht Ln 
der Diagonale WH des Parallelogramms LwilW, 
daffel-
	        
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