63
VI. Abschnitt.
Aust. Wofern das Licht zu seiner Fortpflan-
zung gar keine Zeit brauchte, so würde die gesuchte
scheinbare Bewegung so gefunden. Man nimmt
an, gleich im ersten Augenblick der Zeit t sey sowohl
dem Auge, als auch dem Punct L die Geschwindig
keit u nach einer Richtung, die der, in welcher sich
das Auge bewegt, grade entgegengesetzt ist , mitge
theilet worden: alSdenn würde das Auge in 0 ruhig
bleiben, L aber mit der Geschwindigkeit u in der
mit Oil parallelen Richtung LA fortgehen. Für
den 'Ansang der Bewegung muß der Winkel AOL.
oder HOL — OLA -= cc nebst' der Entfernung
OL— « bekannt seyn: und wennOA der HL gle ch
und parallel genommen wird, so ist OA die Rich
tung, worin L am Ende der Zeit t gesehen wird, in
der Voraussetzung, daß sich das Licht plötzlich ohne
alle Zeitfolge ausbreite. Weil also LA—ÖH~ut,
utCmcc
so findet man sin L0a= —— —- .
V (st —2ststicola+st 2 i 2 )
Weil aber der Strahl Lh nicht in demselben Au
genblick, da er vor» L ausgehet, das Auge erreicht,
so wird jetzt am Ende der Zeit t ein Strahl LH ins
Auge kommen, der schon eine Zeitlang vorher mit
der Geschwindigkeit <? aus L ausgegangen ist. Mit
eben dieser Geschwindigkeit wird der Strahl LIL
zwar das Auge in H treffen: weil dasselbe aber
selbst in Bewegung ist, so wird es in H eben so ge
rührt , als wenn das Licht mit beyden Geschwindig
keiten, c in der Richtung LIL, und u nach der
Richtung MIL zugleich der Bewegung des Auges
entgegen, in dasselbe wirkte. Demnach wird es
eben die Empfindung haben, als wenn das Licht Ln
der Diagonale WH des Parallelogramms LwilW,
daffel-