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Die Hydraulik.
6<> §.
Bernsulll hat mehr Versuche von dieser Art, UN-
ter andern auch in der Absicht angestellt, um zu er
fahren, ob die Bewegung des durchlaufenden Was
sers mehr oder weniger verzögert werde, nachdem es
in dieser odereiner andern Richtung entweder verti-
cal aufwärts oder abwärts, oder horizontal, oder
nach einer geneigten Richtung ausströmt. Er hat
gefunden, daß das Waffer allemahl in einerley Zeit
um eine gleiche Tiefe im Gefäß gesunken ist,es mog-
Le nach einer Richtung strömen, nach welcher es woll
te. Er hat auch den Strahl in einer Entfernung
von etwa 3 Linien von der Oefnung so aufgefangen.
Daß derselbe gegen eine ihm entgegengesetzte Flachs
senkrecht sprühen müssen: dies hak keine Verzöge
rung des durchlaufenden Wassers verursachet (a. a.
£). Exper. 2. pag. 8o°). Bey allen Versuchen von
dieser Art, ist es eine Hauptregel, daß man dem
Wasser nicht ehe den Durchgang verstatte, bis es
im Gefäß völlig ruhig ist. Beym Hineingießen
wird das Wasser Lm Gefäß Ln eine wirbelförmige
Bewegung gebracht, und wenn diese noch nicht aus-
gehörk hat, so wird dadurch der Ausstuß sehr ver
zögert.
70 §.
Ueber die Zeit der gänzlichen Ausleerung hak
Bernoulli ebenfalls Versuche angestellt. Aus ei
nem Cylinder von 4 Zoll Höhe lief das Wasser, in
2,^Secunden, wenn seine Querschnitte nomahl
grösser waren, als die Flache der Oefnung. Setzt
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man in die Gleichung 1 --- (59 §.) die
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Zah-