140 Die Hydraulik.
diese grade Röhre unke» offen ist, so daß die Flache
ihrer Oefnung wagrecht ist, wenn die Röhre selbst
wie AB lothrecht erhalten wird; so wird das Wasser
in dieser graben Röhre nur so hoch steigen, als dem
Hydrostatischen Druck desselben gemäß ist, und man
kann auf solche Art den Unterscheid beyder Höhen
desto besser wahrnehmen. Ich denke, daß Picot
hiezu etwa durch folgende Schlüffe sey veranlasset
worden. Die Voraussetzung, daß der Hydrostati
sche Druck im fliessenden Wasser eben so groß sey,
als er im stillstehenden Wasser seyn würde, ist so si
cher nicht, daß dies nicht noch nähere Untersuchung
verdiente. Er sey übrigens so groß als er wolle, so
wird sich dies aus der Höhe bem-theilen lassen, in
welcher das Wasser in der gradcn Röhre erhalten
wird. Man nehme an, diese Höhe sey — .-v, so
wird man in den obigen Formuln * statt« schreiben
müssen, und man wird —— ™ b—x sinden. Dcm-
nach würde der Unterscheid der Höhen des Wassers
in den beyden Röhren eigentlich dem O.uadrat der
gesuchten Geschwindigkeit proportional seyn.
Belidor scheint sehr viel von dem Pitotschen In
strument Zu halten, und er giebt demselben vor allen
andern Hülfsmitteln, die Geschwindigkeit eines flies-
ftnden Wassers zu sinden den Vorzug. Allein Hr.
Hofr. Bastner macht gegen Belidors Regel, wie
man vermittelst desselben die Geschwindigkeit finden
soll, verschiedene Erinnerungen, in den Anfangs
gründen der Hydrodynamik 29g- 296 §. 21z. 214
S. Mich dünkt, wenn man nicht fragt: mir wel
cher Geschwindigkeit dasMajser m CF dm
dringt?