?6r Die Hydraulik.
gemäß ist. Eine Giebelsprütze, die nur die erste
verliehe Festigkeit hat, um den Druck einer Wasser
säule von 100 bis 120 Fuß auszuhalten, würde
demnach mit keiner Schlange versehen werden kön
nen, die das Wasser noch höher bringen sollte. Bey
der Anordnung einer ganz neuen Feunfprütze, wür
de es in Absicht auf die Festigkeit der Stiesel, der
Knieröhren und des Windkessels, keine Schwierig
keit haben, die Anordnung so zu machen, daß das
Wasser allenfalls bis auf einen 300 und mehr Fuß
hohen Thurm gebracht werden könnte. Eine ge
nauere Untersuchung würde die Frage verdienen,, ob
das Leder und das Segeltuch, woraus die Schlan
gen gemacht werden, hinlängliche.Festigkeit haben,
den Druck einer zoo bis 400 Fuß hohen Wasser
säule auszuhalten. Was das Leder betrist, so mög-
te es an sich stark genug gemacht werden können, da
fern es nur möglich ist, die Rath so wohl zu verse
hen, daß bey einem so starken Druck dennoch kein
Wasser durchdringen kann. Um einen ohngefehren
Ueberschlag zu machen, erinnere man sich, daß der
Druck, welchem der Schlauch an seinem untersten
Ende ausgesetzt ist, — yabr sey, wenn y das Ge
wicht eines Cubicfusses Wasser, a die Wasserhöhe,
r den halben Durchmesser des Schlauchs , und b
die Länge des untersten Theils bedeutet (229 §.).
Wäre nun «—400 Fuß, ü—r Fuß, r =
=t5 u 6/ so wäre abr~50; und wenn Rheinlän
disch Maaß verstanden wird, so muß man </=64
Pf. annehmen, daß also der Wasserdruck —3200
Pf. würde. Nach des Herrn Muffchendrocks
Versuchen (Introd. ad Phil; Nat. T. I. Cap. XXI. §.
1201. p. 461.) hak ein Streifen Leder, der aus ei
nem