Full text: Grundzüge der Geodäsie (3. Teil)

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C. Höhere Geodäsie 
verschieben. Damit ändert sich auch der Abstand a zwischen der 
horizontalem Schneide des mit dem rechten Ende des Zinkstreifens 
verschraubten Stahlprismas St' und der vertikalen inneren Schneide 
des mit dem rechten Eisenstangenende verbundenen Stahlprismas 
St". Diese Änderung, welche mit einem Mcßheil E 1 bis auf etwa 
mm genau bestimmt werden kann, ist wegen der großen Ver 
schiedenheit der Ausdehnungskoeffizienten für Eisen und Zink 
(1,1 • 10“ 5 gegen 2,9 • 10 -5 ) ziemlich beträchtlich und ungefähr 
das 1 % fache der Ausdehnung der Eisenstange. Da nun der je 
weilige Schneidenabstand a eine Punktion der Temperatur ist, so 
läßt sich bei bekanntem a umgekehrt die Temperatur 
bestimmen. Zur Ermittlung der Stangenneigung dient 
eine Schraubenlibelle. 
Bei der Messung kommen die Stangen so auf Böcke 
zu liegen (Fig. 207), daß je 
'vi ^ zwei benachbarte Enden gleiche 
Fig. 207. Höhe besitzen und einander so 
nahe sind, daß ihr Abstand y 
(Fig. 206) mit einem Keil K 2 gemessen werden kann 1 ). 
Charakteristisch für die Basismessung mit Bessels Apparat 
ist auch die eine Ablotung ersetzende trigonometrische Fest 
legung des Stangenendes gegen den Mittelpunkt einer Versicherungs- 
platte P in der aus Fig. 208 ersichtlichen Weise. Danach ist der 
Abstand des Stangenendes von der Versicherungsmarke: 
(20) a = btg/3 = ctgy. 
Die zur Messungsrichtung senkrechten Entfernungen b und c, so 
wie die in deren Endpunkten B und C liegenden Winkel ß und 
y sind hiebei mit großer Sorgfalt zu bestimmen. 
Eine Basismessung mit einem Besselapparat geht etwa in 
folgender Weise vor sich: 
1. Zuerst erfolgt die Vermarkung der Grundlinienendpunkte 
und deren zentrische Signalisierung durch Stangen oder Pyramiden; 
2. hieran reiht sich die Bezeichnung der Geraden im Gelände 
durch Pflöcke und Signalstangen, welche durch ein Richtfernrohr 
eingewiesen werden; 
3. die Grundlinie wird eingeteilt und die Zwischenpunkte 
werden versichert; 
1) und K 2 müssen nicht unbedingt zwei verschiedene Keile 
sein. Durch die verschiedenen Zeiger soll nur die verschiedene Lage 
des Keils bezeichnet ^werden. 
Fig. 208.
	        
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