Die projektive Geometrie.
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Die Gerade (10) trifft den Kreis (8) in zwei Punkten, deren
Koordinaten aus
(11) § — m cos« -f- sin a . Va 2 —m 2 , rj — msmcc — sinß.Ka 2 —m 2
erhalten werden, indem man der Wurzel ihre beiden Werte beilegt,
fr Diese beiden Punkte haben von jedem Punkt der Geraden
g sin a — 7j cos cc gleichen Abstand, oder mit andern Worten;
Geht eine Kreislinie, die einen Punkt der Geraden (9) zum
Mittelpunkte hat, durch einen der Punkte (11), so erhält sie auch
den andern. Dieser Satz kann benutzt werden, um einige Koeffi
zienten in der Gleichung des Kreises zu bestimmen.
Zu dem Zwecke gehen wir von der Gleichung (5) aus. Die
Geraden L! — 0 und L 2 == 0 müssen durch den Mittelpunkt
(p cos «, p sin ß) gehen, und man kann setzen:
Lo = g sin u — rj cos et,
Li = * (g — p cos u) -)- X (jj — p sin d)
L 3 = + orj -f- r.
Dadurch nimmt die Gleichung (5) die Gestalt an:
[*(s — p cos cc) -f- X (?/ — p sin ß)] 2 -}- (g sin ß — 7] cos ß) 2 =
r2 (öS + + r ) 2 -
h Hierin bestimme ich r so, dafs der Kreis durch den einen
der Punkte (11) hindurchgeht; die Bedingung hierfür ist:
[(m—p) (x cos ß-j-A sin ß) -ff(x sin cc—X cos a) Vm 2 —a 2 ] 2 -f- (m 2 —a 2 ) =
r 2 [om cos a om sin a -[- x -f- ((> cos a — o cos a) Vm 2 — ß 2 ] 2 .
Diese Gleichung mufs aber auch befriedigt werden, wenn
man der Wurzel das entgegengesetzte Zeichen beilegt. Daraus
folgen die Bedingungen:
x sin ß — X cos a — 0, q sin a — o cos a = 0 oder
X = H COS ß, X = ¡1 sin ß, Q — V COS Ci, 0 —V sin ß,
[Die Beziehung zwischen x und X konnte auch unmittelbar
daraus hergeleitet werden, dafs die Geraden L x = 0 und L 2 = 0
auf einander senkrecht stehen.]
Demgemäfs lautet jetzt die Gleichung des Kreises:
(12) ,u 2 (g cos ß -f- rj sin ß — p) 2 (^ sin ß — rj cos ß) 2 ==
^ r 2 (l'§ COS Ci vrj sin ß -(- t) 2 .
Ehe wir die noch unbekannten Gröfsen /i, r, v bestimmen,
wollen wir die Entwicklungen des vorigen Paragraphen auf die
Koordinaten g und anwenden.