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Dritter Abschnitt. § 14.
Länge. Dann wird das Grenzgebilde erster Ordnung durch die
Tangenten an eine Kugel gebildet. Diese Tangenten zerlegen
wir wieder in zwei Gruppen, etwa durch die Festsetzung, dafs
die Geraden der einen Gruppe innerhalb und die der andern
aufserhalb eines gewissen Kreises berühren sollen. Hiernach
besteht das Grenzgebilde zweiter Ordnung aus denjenigen Tan
genten, deren Berührungspunkte der gewählten Kreislinie ange
hören. Nun läfst sich der Kreis in zwei Teile zerlegen; man
kann also zwischen den Tangenten unterscheiden, die den einen
oder andern Teil treffen. Dadurch erhalten wir zwei Grenzge
bilde dritter Ordnung, von denen jedes aus einem Büschel von
Geraden besteht. Erst die vierte Teilung, die des Büschels, führt
zu einzelnen Geraden.
Ebenso bietet die Gesamtheit der Kugeln des Raumes, sowie
die der in parallelen Ebenen gelegenen Kreise jedesmal eine
vierfach ausgedehnte Mannigfaltigkeit, während für die Gesamtheit
aller Kreise des Raumes der Teilungsprozefs nach der angegebenen
Regel sechsmal ausgeführt werden mufs, ehe er zum unteilbaren
Gebilde führt.
Indessen so wichtig eine derartige Auffassung für manche
Untersuchungen ist, im allgemeinen dürfte es für die Theorie am
geeignetsten sein, n variabele Gröfsen zu Grunde zu legen. Selbst
bei einem solchen Ausgange ist es in manchen Fällen gestattet
oder sogar geboten, den Punkt im uneigentlichen Sinne von dem
Wertsysteme noch in etwa zu unterscheiden. Es kann nämlich
Vorkommen, dafs man in den hergeleiteten Sätzen verschiedene
Wertsysteme als identisch auffassen oder umgekehrt bei demselben
Wertsysteme noch den (analytischen) Weg beachten mufs, auf
dem man von einem gegebenen Wertsysteme aus zu ihm gelangt.
Eine derartige Forderung wird durch die Analysis selbst gestellt.
Denn wie bereits früher (S. 210) erwähnt wurde, besteht die
analytische Behandlung darin, die einzelnen Wertsysteme mit
einander in Beziehung zu setzen. Bei diesem Prozefs kann es
aber verkommen, dafs man verschiedene Wertsysteme als identisch
auffassen oder an demselben Wertsysteme noch Unterschiede an
bringen mufs, wenn man jener Zuordnung der Wertsysteme
zu einander die Eigenschaften der geometrischen Kongruenz
(Deckung) beilegen will. Auch müssen die Sätze, zu denen man