Die Clifford-Kleinschen Raumformen.
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(x, y) der Punkt (x, y) mit dem Punkte (x -}- 2a, y) identisch
ist, so dürfen wir aufserdem noch festsetzen, dafs für jedes y die
Punkte (0, y) und (a, y) zusammenfallen. Bei dieser Annahme
giebt es einfach unendlich viele geschlossene Gerade; alle diese
haben die Länge 2a; aber wenn man von einem gewissen Punkte
einer solchen Geraden ausgeht, so gelangt man bereits nach
Zurücklegung einer Strecke gleich a wieder in den Ausgangspunkt
zurück.
Ähnliche Beispiele lassen sich leicht für den mehrdimensio
nalen Raum bilden; sie lehren uns, dafs die beiden oben gestellten
Fragen mit ja beantwortet werden müssen. Die Bedingungen,
denen derartige Transformationen zu genügen haben, unterscheiden
sich nicht von den Bedingungen, welche wir oben bereits ge
funden haben. Die Formen aber, zu denen wir jetzt gelangen,
sind so mannigfaltiger Art, dafs wir von einer erschöpfenden
Darstellung Abstand nehmen müssen. Vielleicht läfst sich die
übergrofse Zahl von Einzelfällen auf wenige Klassen zurückführen.
So lange das nicht möglich ist, glauben wir uns auf diese wenigen
Andeutungen beschränken zu sollen.
Die prinzipielle Berechtigung dieser Raumformen hätte im
Anfänge von § 5 im Anschlufs an die dort durchgeführten all
gemeinen Erwägungen bewiesen werden müssen; dann wären
aber die dort angestellten, immerhin schon recht abstrakten Unter
suchungen noch komplizierter geworden. Deshalb mufsten wir
dort davon absehen. Auch im folgenden soll auf die hier erör
terten Möglichkeiten nicht näher eingegangen werden. Nur beim
Ausspruch der Lehrsätze mufs auch die hier erörterte Möglichkeit
berücksichtigt werden.
§ 7.
Über die zweidimensionalen Raumformen.
Die Anwendung der im vorigen Paragraphen aufgestellten
Vorschrift auf die zweidimensionalen Räume verschwindender
Krümmung liefert uns sofort die möglichen Formen. Wir haben
die Transformation zu Grunde zu legen:
x' = xcos a — ysin « -f- a
y' == x sin a -j- y cos « -f- b.