Die Clifford-Kleinschen Raum formen.
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Damit erachten wir die Aufgabe für gelöst, die wir uns in
dem vorliegenden ersten Bande gestellt haben. Wir sind zum
Schlufs wieder zu dem herrlichen Werke zurückgekehrt, von dem
wir ausgegangen sind. Ein kleiner Mangel in den Elementen
Euklids, den der Verfasser sicherlich selbst empfunden und
genugsam hervorgehoben hat, gab uns Veranlassung, seine Paral-
lelen-Theorie zu prüfen, und führte an erster Stelle zur Lobat-
schewskyschen Geometrie. Schrittweise hat sich das Gebiet
erweitert: zu der Euklidischen und Lobatschewskyschen traten
die Riemannsche und die Kleinsche Raumform; endlich haben
wir eine grofse Zahl weiterer Formen gefunden, die wir glaubten
nach Clifford und Klein benennen zu sollen. Aber alle besitzen
dieselbe einfache Grundlage, die aus der von Euklid aufgestellten
durch eine ganz leichte Änderung gewonnen werden kann. Statt
nämlich mit dem griechischen Geometer unmittelbar den Raum
als Ganzes zu untersuchen, beschränken wir uns zunächst auf ein
allseitig begrenztes Gebiet; für diesen Bereich gehen wir aber
von denselben Voraussetzungen aus, die Euklid gemacht hat, und
schliefsen der Natur der Sache nach nur diejenigen aus, welche
durch ihren Inhalt verlangen, über jenes Gebiet hinauszugehen.
Demnach sind wir genötigt, dem griechischen Mathematiker die
höchste Bewunderung zu zollen, da er es verstanden hat, ein so
mächtiges Lehrgebäude auf wenigen einfachen Prinzipien zu er
richten, die zwar im Laufe der Jahrtausende eine kleine Be
schränkung erfahren haben, aber durch die eingehendsten Unter
suchungen in allen wesentlichen Punkten als richtig erwiesen sind.
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