§ 1-
Teilung von Ebenenwinkeln.
1. Wir erachten es für angebracht, in den zunächst folgenden
Paragraphen von den uneigentlichen Gebilden abzusehen, die wir
in I § 8 für jede einzelne Ebene eingeführt haben. Indem wir
daher vorläufig unsere Untersuchung auf eigentliche Punkte be
schränken, lassen wir den Raum durch jede Ebene in zwei Teile,
die Ebene durch eine jede in ihr gelegene Gerade in zwei Halb
ebenen und die Gerade durch jeden ihrer Punkte in zwei Strahlen
geteilt werden.
2. Alle Ebenen, welche durch dieselbe gerade Linie hin
durchgehen, bilden einen Ebenenbüschel; die gemeinsame
Schnittlinie derselben bezeichnen wir als die Axe (oder auch als
die Kante) des Büschels. Den Winkel, den zwei in derselben
Kante begrenzte Halbebenen mit einander bilden, nennen wir einen
Keil. Seiner Gröfse nach stimmt derselbe mit dem Neigungs
winkel der Halbebenen überein. Wie bei den von zwei Halb
geraden gebildeten Winkeln spricht man auch hier von Neben -
und Scheitelkeilen.
Wenn mehrere Halbebenen in derselben Kante begrenzt
werden, so ist es notwendig, die Keile, welche je zwei dieser
Halbebenen mit einander bilden, gleichmäfsig zu messen. Zu dem
Ende setzt man eine Richtung fest, nach welcher jedesmal die
erste Halbebene gedreht werden soll, bis sie mit der zweiten zur
Deckung gelangt. Sind I, II, III drei Halbebenen, welche dieselbe
Kante besitzen, so unterscheidet sich die Summe der Keile (III)
und (IIIII) vom Keile (IIII) höchstens um Vielfache von vier
Rechten (2ar). Bezeichnen wir ferner diejenige Halbebene, welche
sich mit I zu einer vollständigen Ebene vereinigt, durch 1' ()sind
mit andern Worten I und 1' entgegengesetzte Halbebenen), und
Killing, Lehrbuch der analyt. Geometrie. II. 1