§ 34. Die konfokalen Kegel zweiter Ordnung.
325
kann man irgend ^jnen Strahl m, der in einer Hauptebene eines
Kegels vom Scheitel ausgeht, zur Axe eines Ebenenbüschels wählen;
zu jeder Ebene E dieses Büschels suche man die Polare in Bezug
auf den Kegel und fälle von dieser Geraden aus die senkrechte
Ebene E' auf E; dann geht E' durch einen zweiten festen Strahl
n der Hauptebene. Indem die Ebene E den Büschel um die
Gerade m beschreibt, bewegt sich auch E' um die Gerade n.
Geht man umgekehrt von dem zweiten Büschel aus, so führt die
Konstruktion auf den ersten Büschel. Wenn jetzt m den Strahlen
büschel beschreibt, welcher in der ausgewählten Hauptebene den
Mittelpunkt des Kegels zum Scheitel hat, so beschreibt die Gerade
n denselben Strahlenbüschel in der Weise, dafs die Geraden des
selben einander involutorisch zugeordnet werden; die Hauptstrahlen
dieser Involution sind die Brennstrahlen.
4. Man gehe speciell von einem Brennstrahle e aus. In
Bezug auf den zerfallenden Kegel, dem er angehört, sind zwei
beliebige durch ihn gehende Ebenen konjugierte Polarebenen.
Daher sind zwei durch e gelegte und auf einander senkrecht
stehende Ebenen zu einander konjugiert in Bezug auf alle Kegel
der Schar. Jeder Brennstrahl eines Kegels zweiter Ordnung hat
also die Eigenschaft, dafs die Paare der durch ihn hindurchgelegten
konjugierten Polarebenen eine Kreisinvolution bilden; umgekehrt
ist jede Gerade, tür welche die zugehörige Ebeneninvolution
orthogonal ist, ein Brennstrahl des Kegels.
Nimmt man jetzt die Polarebene des Brennstrahls, die zuge
hörige Direktrix ebene, hinzu, so kann man die Polare zu jeder
durch den Brennstrahl e gehenden Ebene leicht konstruieren,
indem man den Strahl bestimmt, in welchem die in e auf dieser
Ebene errichtete Normalebene die Direktrixebene schneidet. Die
Tangentialebenen, welche von einem Strahle a der Direktrixebene
ausgehen, berühren in zwei Geraden, welche mit dem Brenn
strahle in einer Ebene liegen, und diese Ebene steht senkrecht
zu der die Geraden a und e verbindenden Ebene. Eine beliebige
Tangentialebene möge längs einer Geraden g berühren und die
Direktrixebene in einer Geraden a schneiden; diese beiden Geraden
bestimmen im Verein mit dem zugehörigen Brennstrahle ein
Dreikant, dessen Ebenen im Brennstrahle auf einander senkrecht
stehen.