Full text: A - B (1. Band)

Armillarsphäre, Ringkugel. 129 Ascension, Aufsteigung. 
der: 
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eingeführten ideellen Eintheilungs-Krei 
sen, welche hier durch Metallringe ver 
sinnlicht werden, und die man in eine 
Lage bringt, dais sie mit denen an der 
wirklichen Himmelshohlkugel 4= laufen. 
Der in Grade eingetheilte Kreis abd ist 
bis zu dem inneren Endkreis der Theilung 
ein starker Ring, in welchem die A. 
drehbar befestigt ist, und zwar in den 
Punkten P, p mittelst einer durchgehenden 
Axe Pp, welche die Welt-Axe mit dem 
Nordpol P und dem Südpol p vorstellt. 
Der unterhalb der an abd befindlichen 
Theilung sichtbare Kreisring kk gehört 
schon zu der drehbaren Kugel, wie der 
normal mit ihm verbundene Ring k'k'. 
Da beide durch die Pole gehen, so re- 
präsentiren sie die beiden Koluren der 
Nachtgleichen und der Sonnenwende 
punkte, und der mittlere, normal auf die 
Axe Pp und die Koluren befestigte Ring 
qq bedeutet den Aequator. Der breitere 
Ring e, die Ekliptik, unter 23.2° gegen 
qq geneigt, trifft mit qq und k k' in den 
Punkten f und h zusammen; es ist dem 
nach f der Frühlingspunkt, h der Herbst 
punkt, k'k' der Kolur der Nachtgleichen 
und kk der Kolur der Solstitialpunkte. 
Von den mit qq parallelen Ringen sind 
die beiden näheren die Wendekreise, die 
entfernteren die Polarkreise, erstere tan- 
giren ee in den Solstitien, die zugleich 
in den Ring kk fallen, letztere tangiren 
die ebenfalls in kk liegenden Pole der 
Ekliptik ee. Nach Entdeckung des Co- 
pernicanischen Systems wurde auf die 
Mitte der Axe noch eine Erdkugel mit 
darauf gezeichneten Meridianen und Pa 
rallelkreisen angebracht. 
Der Ring AB hat mit dem Fufs I) Zu 
sammenhang zu einem festen Gestell, die 
3 Einschnitte bei A, B, I) liegen genau 
in der auf dem Kranz AB normalen 
Ebene, und der äufsere feste Ring abd 
der A. pafst genau in dieselben und kann 
darin gedreht werden. 
Das Gestell zum Gebrauch der A. wird 
so befestigt, dafs der Kranz AB genau 
horizontal liegt, und der Ring abd genau 
in den Meridian des Aufstellungspunktes 
Aus der bekannten geographischen 
Breite oder der Polhöhe des Orts ist mit 
Hülfe der Gradtheilung der Ring abd so 
zu drehen, dafs das Zenith & mit dem 
des Orts übereinstimmt. Bei dieser Lage 
der A. sind die Welt-Axe Pp, Aequator 
qq, die Parallelkreise und die Ekliptik e 
mit den gleichnamigen wirklich 
Denkt man sich nun noch einen Kreis 
ring um die Axe Pp drehbar befestigt, 
versieht diesen mit Dioptern zum Yisiren 
und dreht den Ring bis in die Richtung 
eines Gestirns, so giebt die Durchschnitts 
linie des Kreises mit der A. den Abstand 
des Sterns vom Meridian (das Azimuth), 
die Aufsteigung gegen den Aequator und 
die entsprechenden Bogen des Kreises die 
Höhe und die Abweichung desselben. 
Ist der Kreis um die Pole der Ekliptik 
drehbar, so erhält man Länge und Breite 
des Gestirns. Mit diesem letzteren Kreis 
nach der Sonne visirt, und die A. so 
weit um Pp gedreht, bis der Ring ee mit 
seiner Ebene in die Yisirlinie fällt, gab 
die augenblickliche Lage der Sonne in 
der Ekliptik und dieser gegen das Zenith. 
Stand die Sonne zugleich im Aequator, 
in f oder in h, so fiel der Schatten der 
einen Hälfte von e genau auf die andere 
Hälfte. In diesem Augenblick die A. um 
Pp gedreht, so dafs f oder h in die 
Visirlinie kam, ergab die Lage des 
Frühlingspunkts und des Herbstpunkts 
gegen den Meridian des Orts zu einer 
bestimmten Stunde, so dafs dieselben mit 
Hülfe des bei P angebrachten Stunden- 
kreises zu jeder anderen Zeit auf der A. 
wdeder aufgefunden werden konnte. 
Auf der Ekliptik ee wurden die Planeten 
und der Thierkreis verzeichnet, w’oher 
auch die gröfsere Breite desselben er 
forderlich war; auch Sonne und Mond 
wurden durch kleine Kugeln an Bügeln 
befestigt, welche drehbar befestigt waren; 
der für die Sonne um die Pole der 
Ekliptik ec, der für den Mond um etwa 
5° von denselben entfernt. 
Ascension, Aufsteigung, bestimmt mit 
der gegebenen Abweichung (s. d.) den 
Ort eines Gestirns. Es sei S ein Gestirn, 
Fig. 82. 
welches in dem Parallelkreise Kk um die 
Erde sich zu bewegen scheint, Qq der 
Aequator, Pp die Weltaxe, also pSAP der 
9
	        
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