Augenpunkt.
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Ausdehnung, Extension.
Punkt in BE fällt in mithin ist « der
Verschwindungspunkt, also der A. der
horizontalen Linien AD, BE und aller
mit beiden parallelen Linien, es mögen
diese nahe oder fern von S« sich be
finden.
2. Gleich weit von A und B entfernte
Punkte in AD und BE, wie die Punkte
D und E, nähern sich perspectivisch im
Yerhältnifs zu An und Ba. Denn es
sind ad und ae die perspectivischen Ent
fernungen der Punkte D und E von Sa
und es ist
ad : ae— Dm : Ein = Aa : Ba
Sind D und E die Endpunkte der Linien,
so sind deren perspectivische Längen Ad
und Be.
Eine schräge Linie wie AE, also eine
Linie, die nicht der Augenaxe ist,
wurde die perspectivische Länge und Lage
Ae haben; theilt man diese durch S« in
An und En, so fällt perspectivisch n in
ff, die perspectivische Länge von An ist
Aa, von En ist sie ea, und es ist « mit
hin der A. auch für jede schräge, mit S
horizontale Linie. Linien, die normal
auf der Augenaxe sind, wie AF, BG,
haben zur perspectivischen Länge ihre
Länge selbst.
Fig. 119.
Es sei Fig. 119 der perspectivische
Aufrifs des Grundrisses Fig. 120; Ä, «,
B' seien in der mit dem Auge horizon
talen Ebene die Projectionen der Punkte
A, S (oder«) und B; eben so D\ E' die
perspectivischen Lagen (nach No. 1) der
Punkte D, E. Sind AD, BE senkrechte
Ebenen von den Höhen A'a, B'b, deren
obere Längsseiten horizontal, also + den
unteren AD und BE, so werden die
Winkel, welche wie ASa von S aus
gebildet werden, immer kleiner, je weiter
die Punkte D und E von S entfernt sind,
in od fernen Punkten = Null, d. h. die
Höhen werden = Null, sie verschwinden;
und da die Linien DA und BE in «
verschwinden, so verschwinden auch deren
senkrecht darüber befindlichen Parallelen
in a. Sind D'd und E'e die Endkanten
der Ebenen, so sind die nach « gerichte-
Fig. 120.
ten Linien ad, be die perspectivischen
Lagen der oberen Grenzlinien.
Ist ad nicht =L A D', ist D'd vielmehr
ein bestimmter Theil von A'a, und man
trägt diesen Theil auf A'a als A'a' ab,
zieht a'a, so ist D'd' die perspectivische
Höhe = A'a und ad' die perspectivische
Lage der Oberkante; Linien, die also
nicht =L der Augenaxe sind, verschwinden
nicht in dem A., sondern in einem ande
ren Punkt.
Ausdehnung, Extension, ist die Eigen
schaft, einer jeden Raumgröfse, dafs deren
einzelne Theile in einerlei Zeit verschie
dene Räume einnehmen können. Die
äufsersten Theilchen der Gröfsen sind die
Grenzen deren A. Denkt man sich
diese von aufsen nach innen und in allen
Richtungen immerfort abnehmend, bis sie
im Verschwinden begriffen sind, dafs also
innerhalb dieser letzten Grenzen kein
noch so kleines Theilchen der Gröfse
existirend zu denken ist, so hat man den
Punkt, den Raumpunkt. Verfolgt
man von diesem Punkt nach irgend einer,
aber sich gleichbleibenden Richtung die
ursprüngliche Grenze, und zwar nach
rechts und links, so hat man in gerader
Linie eine Längen-A. der Gröfse; ver
folgt man von dem Punkt in einer ande
ren Richtung die ursprünglichen Grenzen
der Gröfse, so hat man eine zweite
Längen-A. der Gröfse, und so kann man
von einer beliebigen Anzahl von Längen-
A. der Gröfse Kenntnifs nehmen.
Es sei P der gedachte Punkt, AB die
eine, DE die zweite Richtungslinie, und
beide so ausgedehnt, dafs aufserhalb der
durch deren Endpunkte gezeichneten Pa
rallelen kein Theilchen der Gröfse sich
befindet, so hat man in dem 4£ EFGH
die Grenzen aller Längen-A. der Gröfse