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Ausdehnung, Extension. 187 Ausdehnung, Expansion etc.
nach zweien Richtungen, und einen Grenz
punkt / z. B. findet man durch die Ab
messungen der mit DE Parallelen IK
und ihres Abstandes PK von DE.
Fig. 121.
Befinden sich Theile dev Gröfse noch
aufserhalb der Ebene EFGH, also ober
halb oder unterhalb, oder beides, über
und unter derselben, so kann man alle
diese Theile einschliefsen, wenn man die
Ebene EFGH, erforderlichen Falls in
gröfseren Längen -A. als durch DE AB
gegeben sind, nach irgend einer dritten
Richtung, z. B. LM 4= mit sich selbst
auf- und abwärts bewegt, bis die äufsersten
Theilchen der Gröfse oben und unten
von der Ebene EFGH berührt werden.
Es seien L und M die Endpunkte der
Bewegung, so hat die Ebene EFGH ein
Parallelepiped als Grenzraum der Gröfse
construirt.
Der Grenzraum irgend einer Raum-
gröfse kann also nur 3 Hauptrichtungen
haben, die sich zu einem Parallelepiped
zusammensetzen, und -wenn man die Rich
tungen normal auf einander nimmt, so
heifsen diese als Abmessungen: Länge,
Breite und Höhe, oder rechtwink
lige Coordinaten-Axen, wenn durch
solche die A. unregelmäfsig geformter
Raumgröfsen bestimmt werden soll (s.
Abscissen.)
Jede 4te Coordinaten-Axe ist durch die
ersten 3 vollkommen bestimmbar, folglich
gehört jeder Punkt derselben in die Ab
messungen, welche jene 3 Axen durch
ihre Richtungen angeben, die A. hat also
nur 3 normal auf einander befindliche
Richtungen, denen man aber jede be
liebige Lage geben kann.
Auch der Raum selbst, diese gegebene,
unendliche und daher ganz formlose A.,
die von jedem beliebigen Punkt aus nach
jeder beliebigen Richtung eine unendliche
Längen-A. in sich schliefst, die also von
jedem beliebigen Punkt als Mittelpunkt
aus als eine Kugel von unendlichem
Halbmesser betrachtet werden kann, ist
wie jede Kugel von endlichem Halb
messer als eine A. von 3 Dimensionen:
Länge, Breite, Höhe, also zugleich als
ein Parallelepiped von unendlich langen
Seiten aufzufassen.
Ausdehnung, Expansion, Dilatation,
durch die Wärme. Unter A. wird
hier verstanden: Vergröfserung des Vo
lums bei gleichbleibender Masse eines
Körpers. Aufser durch die Wärme kann
man die A. eines Körpers bewirken, z. B.
durch Aufhebung eines Drucks, mit wel
chem ein Körper vermöge seiner Elasti-
cität verdichtet worden war, wonach er
nun sein früheres gröfseres Volum wieder
einnimmt; durch Zuführung von Feuch
tigkeit, wodurch das sogenannte Quellen,
also eine Volum-Vergröfserung hervorge
bracht wird, wiewohl Feuchtigkeit aus
einer Summe von Wassertheilchen be
steht, und mithin die Vergröfserung des
Volums beim Quellen mit dem Volum
des Wassers, um welche das ursprüng
liche Volum des Körpers ebenfalls ver-
gröfsert worden, in Verhältnifs stehen
wird, wenn nicht zugleich ein Chemismus
dabei eine Rolle spielt.
Alle diese und überhaupt diejenigen
A., welche durch andere Ursachen als
durch die Wärme veranlafst werden, ge
hören nicht hierher.
Die Wärme tritt überall als abstofsende
Kraft auf, sie entfernt die Atome der
Körper von einander und wirkt so auf
Vergröfserung des Volums. Kur ein ein
ziger Körper macht in dieser Beziehung
eine Ausnahme, nämlich das Wasser,
welches bei 4° C. am dichtesten ist, bei
weiterer Wärme-Verminderung sich
ausdehnt, bis es bei 0° C. gefriert, und
nur von 4° C. ab folgt es mit Vermeh
rung von Wärme dem allgemeinen Ge
setz der A.
Dafs Leder durch Hitze zusammen-
schrumpft, liegt in dem dabei stattfinden
den Austreiben der Feuchtigkeit aus dem
selben, so dafs mit der Volum-Verminde
rung zugleich eine Massen-Verminderung
verbunden ist. Dieselbe Ursach ist es,
dafs Thonstücke in gröfserer Hitze schwin
den, indem die Wasser-Ant.heile im Thon
mit desto gröfserer Hartnäckigkeit ver
bleiben, je weniger noch darin sich be
finden, und die mit Abkühlung des Thons
aus der Luft sich wieder ersetzen, eine
Eigenschaft, auf welche Wedgwood seine
Pyrometer-Construction gegründet hat.
1. Ausdehnung fester Körper.
Die A. der Körper, namentlich der
fossilischen und besonders der Metalle,