Ausflufs der Luft.
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Ausflufs der Luft.
Ii constant, h" wird immer gröfser, bis
es = K wird; II und C werden immer
kleiner und zuletzt = Null.
Sind A und B begrenzt, so nimmt h'
fortdauernd ab, h" fortdauernd zu, bis
beide gleich grofs werden; II und C neh
men ab, bis sie = Null werden.
9. Bei dem bisher Yorgetragenen ist
der Ausflufs von Luft dem von tropf
baren Flüssigkeiten analog behandelt, also
unter der Voraussetzung, dafs die Luft
säulen ebenfalls wie die der tropfbaren
Flüssigkeiten von gleichförmiger
Dichtigkeit sind. Dies ist aber nicht
der Fall: In jedem Gefäfs drückt gleich
dichte Luft auf jede Flächen-Einheit der
Wandung gleich stark, allein die oberste
Luftschicht drückt die zunächst untere,
diese wieder die unter ihr befindliche
u. s. f. Demnach ist die oberste Schicht
am dünnsten, die unterste am dichtesten,
und die Seitenwinde werden oben am
wenigsten, unten am stärksten gedrückt.
Bei der Atmosphäre (s. d. No. 2) ist
auf 11,5 Meter Höhe der Druck schon
um 1 Millimeter Quecksilbersäule gerin
ger, bei 83 Fufs beträgt die Druckver
minderung schon eine Linie Quecksilber
höhe. Bei sehr hohen Gefäfsen ist also
die Dichtigkeit an der Decke geringer als
am Boden, und das Manometer, welches
die Elasticität oder die Druckwirkung
mifst, ist mit dem offenen Quecksilber
spiegel in die Waage der Ausflufsöffnung
zu stellen; dann erhält man in der ma
nometrischen Höhe das dort befindliche, die
als gleichförmige Flüssigkeit zu denkende
Luft belastende Gewicht, welches nun in
die ihr gleichförmige gleichdichte Luft
säule von der Höhe — /¿verwandeltwird.
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10. Multiplicirt man die Ausflufsge-
schwindigkeit C mit der Ausflufsöffnung
a, so erhält man die per Secunde aus
strömende Luftmenge M = ca von der
Dichtigkeit der ausströmenden Luft. Aen-
dert sich die Dichtigkeit der Luft während
der Zeit des Ausströmens, so ist auch
die ausfliefsende Luftmenge M in jedem
Zeittheilchen eine andere.
Jede Luftmenge M besteht aus einer
Anzahl von Luft-Elementen, und da diese
nicht anzugeben ist, so kann die Angabe
von M immer nur vergleichungsweise ge
schehen. Jedes M nämlich besteht aus
einem Volumen v und einer Dichtigkeit
d; das Volumen v bei der Ausströmung
ist das obige Product ca, nämlich Aus-
flufsgeschwindigkeit mal Ausflufsquer-
schnitt, die Dichtigkeit d aber kann nur
mit Luft derselben Art von einer als
Einheit anzunehmenden Dichtigkeit /) = 1
verglichen werden.
In der Regel nimmt man für atm. Luft
als Einheit die mittlere Dichtigkeit (0)
der auf der Erdoberfläche befindlichen
Luftschicht, nämlich der trockenen Luft,
welche bei 0° C. einer Quecksilbersäule
von 6 = 0,76 Meter entspricht. Da nun
die Dichtigkeiten von Luft sich direct wie
deren Elasticitäten, also auch wie deren
manometrischen Quecksilbersäulen ver
halten, so hat Luft von h Meter Queck
silberdruck D = -D Dichtigkeit, oder
D = 1 gesetzt, die Dichtigkeit d
_ h _ h
~ T ~ 0/76
Das No. 7 als Beispiel aufgeführte
Wasserstoffgas hat das spec. Gew. 0,0688
gegen atm. Luft, d. h. bei einem Druck
von b = 0,76 Meter Quecksilber beträgt
dessen Gewicht nur der untern atm.
10000
Luftschicht. Die Dichtigkeiten dieses Gases
sind also mit der der atm. Luft nicht zu
vergleichen, und es mufs bei demselben
die Dichtigkeit D bei b Manometerdruck
als Einheit angenommen werden. Dasselbe
findet bei allen übrigen verschiedenen
Gasen statt.
11. Die bisher betrachteten Geschwin
digkeitshöhen, Geschwindigkeiten, Dichtig
keiten und Luftmengen gelten nur für
Luftarten von 0° Celsius Temperatur. In
dem Art. Ausdehnung der Gase, pag.
213, ist erklärt, dafs durch die Wärme
die Gase ganz gleichförmig ausgedehnt
werden, und dafs dieselbe mit jedem
höheren Grad Celsius 0,00365 oder ziem
lich nahe beträgt, so dafs eine Luft
art von t° C. Temperatur ein Volumen
von (1+0,00365 0 mal derselben Luftart
von 0° C. hat.
Mit der Vergröfserung des Volumens
wird das Gas um so viel dünner, also
um so viel leichter als die manome
trische Flüssigkeit; ist mithin II die Ge
schwindigkeitshöhe des Gases bei 0° C.,
so ist sie bei i° C. = (1 + 0,00365 t)H
12. Es sollen nun die bis jetzt ermittel
ten Erkenntnisse zusammengefafstw'erden.
A. Atmosphärische Luft von jeder be
liebigen Dichtigkeit, aber von 0° C.
Temperatur hat (s. No. 5 u. 6) beim
Ausflufs in einen absolut leeren Raum
die Geschwindigkeitshöhe // = 25348
Fufs; mithin die Geschwindigkeit
C- 2 p 25348 .<7 = 2 1 25348 • 15/
= 1258,67 preufs. Fufs.