Achromatisch.
Abwickelungsunie. 22
Fig. 23.
Evolvente, die Linie ABC die ab ge
wickelte Linie oder Evolute.
Äbwickelungslinie s. v. w. abwickelnde
Linie.
Abziehen (eine Zahl von einer anderen),
von einer Zahl so viel Einheiten fort-
nehmen, als eine ihr gleichartige zweite
Zahl enthält. Oder: Aus zweien Zahlen
eine dritte bestimmen, die in ihren Ein
heiten angiebt, wie viel Einheiten die eine
weniger enthält als die andere.
Abzugsgraben(-k a n a 1, -r i n n e, -röhr e).
Ein Graben etc., der von einem Teich,
Sumpf etc. aus angelegt wird, um stehen
des Wasser abzuführen. Gräben und Rin
nen sind oben olfen, Kanäle offen und
unterirdisch, Röhren immer unterirdisch.
Acceleration (Beschleunigung) ist
die Länge, um welche der Weg eines sich
bewegenden Punkts oder Körpers in jeder
folgenden Zeit-Einheit (Secunde) gröfser
wird, bleibt die A. in jeder Secunde gleich
grofs, so heilst die Bewegung gleich
förmig beschleunigt, ist die A. in
jeder Secunde veränderlich, so heilst
die Bewegung ungleichförmig be
schleunigt.
Achromatisch (jnntfAa Farbe und «
Verneinungs-Vorsylbe, also:farbenlos, un
gefärbt) nennt man Gläser, durch welche
der Lichtstrahl farblos gebrochen wird.
Der Art: Ablenkung des Licht
strahls zeigt, dafs jeder Lichtstrahl, der
aus einem Mittel in ein anderes von ande
rer Dichtigkeit, z. B. aus Luft in Glas
übergeht, eine Aenderung seiner Richtung,
eine Ablenkung, eine Brechung er
leidet. Hier ist noch hinzuzufügen, dafs
jeder Lichtstrahl, sowohl der primitive,
von einem selbstleuchtenden Körper, wie:
der Fixsterne, der Sonne, des elektrischen
Funkens u. s. m., als auch der secundäre,
der rellectirte, wie der vom Monde, oder
von irgend einem erleuchteten Körper
der Erde, aus mehreren parallelen Farben
strahlen besteht, die vereinigt zu einem
weifsen Licht sich zusammensetzen, dafs
jeder dieser Farbenstrahlen, je nachdem
seine Farbe ist, ein verschiedenes Bre
chungsvermögen hat, dafs daher der Licht
strahl in dem Brechungspunkt zerspaltet,
jeder Farbenstrahl, wie es in dem Regen
bogen zu sehen ist, wenn die Sonne auf
eine Regentropfenwolke scheint, eine be
sondere Richtung nimmt, der Strahl also
in grösserer Breite und verschiedenfarbig
erscheint, und ein farbiges und undeut
liches Bild von dem Gegenstände liefert,
von dem er ausgegangen ist.
Diese Verbreiterung des Lichtstrahls,des
sen Farbenzerstreuung und die Undeut
lichkeit des Bildes wächst mit dem Win
kel, in welchem der Lichtstrahl unzer-
spaltet sich brechen würde, bei den Lin
sengläsern also, wenn die Strahlen -f de
ren Axe einfallen, an deren Rändern am
stärksten, nach der Mitte hin allmählich
abnehmend, und bei den Fernrohren
mufsto man deshalb den Rand der Glä
ser, besonders den des Objectivglases, mit
einem breiten undurchsichtigen Ring, ge
wöhnlich von schwarzer Pappe, Blen
dung genannt, versehen, damit nur die
durch die mittlere Oelfnung, die Apertu r,
also die in der Nähe der Axe einfallen
den Strahlen zu einem möglichst deut
lichen Bilde vereinigt würden.
Newton, der die Zerlegung des Licht
strahls in Farbenstrahlen durch ein Glas
prisma beobachtet und gelehrt, war der
Ansicht, dafs die Farbenzerstreuung, die
Dispersion des Lichtstrahls der brechen
den Kraft des durchsichtigen Körpers
proportional sei, und dafs es unmöglich
sei, Gläser zu construiren, die den Licht
strahl ablenken (die Ilauptnothwendigkeit
für Fernröhre), ohne ihn zugleich in Far
ben zu zerlegen, bis Euler, das aus Linsen
bestehende und dennoch achromatische
menschliche Auge betrachtend, den Vor
schlag that, statt eines Glases zwei Gläser
mit zwischen gefülltem Wasser zu nehmen.
John Dollond, Optiker in London, machte
Versuche, erhielt durch Verbindung von
Glas mit Wasser zuerst Färbung ohne
Brechung, und mittelst eines in Wasser
gestellten Glasprisma auch B r o c h u n g
o h n e F ä r b u n g; der A c h r o m a t. i s m u s
war erfunden, und es gelang demselben
Dollond, achromatische Linsen, ohne das
Wasser als Zwischenmittel, aus verschie
denen Glasarten zusammen zu setzen.
Diese beiden Glasarten, die auch noch
jetzt dazu nngewendet, werden, sind das
F1 i n t g 1 a s und das 0 r owngl a s. Ileide
Glasarten bestehen, wie jedes Glas, aus
Kieselerde und Kali; das Flintglas (von