Full text: A - B (1. Band)

Barometer. 
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Barometer. 
keitsspiegel, der sich bis auf die Mündung 
a des leeren Raumes fortsetzt, und da er 
dort keinen Widerstand findet, die Flüs 
sigkeit in die Höhe, und zwar bis auf 
Fig. 106. 
eine Höhe h treibt, mit welcher die Flüssig 
keit dem Luftdruck einen ihm gleichen 
Druck als Widerstand entgegensetzt. 
Ist das Gewicht der in der Röhre be 
findlichen Flüssigkeit von der Höhe h—p, 
so ist also der Luftdruck auf den Quer 
schnitt a = p Pfund; wäre der Querschnitt 
na, so würde der Luftdruck auf diesen 
Querschnitt das wfache des ersten, also 
np Pfund betragen, die Höhe h würde also 
dieselbe bleiben, und da in einer oben 
und unten offenen, also mit Luft yon 
derselben Druckkraft ausgefüllten Röhre 
die Flüssigkeit mit dem äufseren Spiegel 
im Niveau steht, so bleibt auch die Höhe 
h dieselbe, und unabhängig von der Ein 
tauchungstiefe der Röhre. 
Eine andere Flüssigkeit von doppeltem 
specifischem Gewicht, von welcher das 
Volumen ah, also 2p Pfund wiegt, würde, 
da der Luftdruck auf a nur p Pfund be 
trägt, nur |h hoch in die Röhre gestiegen 
sein. Wenn Quecksilber 14mal schwerer 
als Wasser ist, und das Quecksilber steigt 
AZoll, so würde das Wasser 14/t Zoll 
hoch in der Röhre aufsteigen. 
2. Eine mit Quecksilber gefüllte in 
dem verschlossenen Schenkel luftleere 
Röhre A, wie Fig. 196 od. 197 und von dem 
höheren Spiegel ab mit einer Scala ver 
sehen, ist das B., und das Steigen und 
Fallen der Flüssigkeit in dem Rohr giebt 
den gröfseren und geringeren Druck der 
atmosphärischen Luft in Zahlen an. Da 
der Luftdruck nicht unbedeutend ist, so 
nimmt man, um die B.röhre zur Hand 
habung möglichst kurz und bequem zu 
erhalten, als Maafs die möglich schwerste 
Flüssigkeit, also das Quecksilber, welches 
im Mittel 28 par. Zoll hoch in der B.röhre 
steht. Wasser würde eine 
Röhre von mehr als 33 F. 
Höhe erfordern, aufserdem 
bei hoher Temperatur ver 
dunsten, und den oberen 
Theil der Röhre mit Dampf 
erfüllen, der einen Gegen 
druck ausübt, so dafs dann 
der Luftdruck zu gering an 
gegeben wird. Man sagt: 
Das B. steige, es falle, 
es stehe hoch, niedrig, 
wenn dies mit der Queck 
silbersäule in der Röhre 
stattfindet. 
3. Stellt man ein B. in ein gläsernes 
Gefäfs, und verschliefst dieses hermetisch, 
so wird die ganze obere Atmosphäre von 
dem B. abgesperrt; das B. fällt aber nicht, 
wie man sieht. Das B. mifst also das 
Gewicht oder den Druck der Atmosphäre 
nicht, sondern die Druckwirkung, die 
Spannung der Luftschicht, in der es sich 
befindet. Da diese Spannung der Schicht 
aber von deren Belastung durch die über 
ihr befindliche Atmosphäre allein her 
rührt, so wird mit der Spannung der 
Schicht zugleich das Gewicht dieser At 
mosphäre indirect gemessen. 
Je tiefer eine Luftschicht liegt, desto 
höher ist die Atmosphäre darüber, desto 
mehr die Schicht belastet, desto dichter 
ist sie, desto gröfser ist ihre Spannung und 
der ihr gleiche Druckwiderstand; umge 
kehrt, je höher eine Luftschicht liegt, 
desto weniger ist sie belastet, desto we 
niger Dichtigkeit, Spannung und Druck 
wirkung hat sie, desto geringer ist also 
auch die ihr Gleichgewicht haltende Queck 
silbersäule. Man sollte glauben, dafs die 
selbe Luftschicht immer einerlei Span 
nung habe, da man doch annehmen mufs, 
dafs die um den Erdball befindliche Luft 
menge constant ist, und wenngleich 
Wärme die Luft ausdehnt, die Luftsäule 
also erhöht, und Kälte sie vermindert, 
so .bleibt deren Gewicht immer dasselbe, 
wie in einem hohen Glase eine mussi- 
rende Flüssigkeit mit dem Schaum zwar 
fällt und steigt, aber einerlei Gewicht 
behält. 
4. Es sind die horizontalen Luftströ 
mungen in den oberen Regionen vom 
Aequator nach den Polen hin, und in 
den unteren in entgegengesetzter Rich 
tung, welche die senkrechten Druckwir 
kungen vermindern, wie z. B. am Aequa 
tor durch den schnellen Umschwung der
	        
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