Biegung.
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Bimediale.
vorige Gestalt wieder annehmen, sind
elastisch (s. Belastung), sonst weich.
Eine vollkommene Biegsamkeit hat kein
fester Körper; bei Untersuchung der Ket
tenlinie wird sie als vollkommen nur
theoretisch vorausgesetzt.
Biegung eines elastischen Stabes ver-
anlafst die Ausdehnung der Fibern auf
der convexen und die Zusammendrückung
derselben auf der concaven Seite; eine
mittlere Fiber, die weder ausgedehnt noch
zusammengeprefst wird, liegt in der n e u-
tralen Fläche des Stabes, die gebo
gene Mittellinie derselben heifst die neu
trale Axe des Stabes und die Ebene,
in der sich diese Axe befindet, heifst die
Biegungsebene.
Bierwaage, ein Skalen-Aräometer von
einfachster Einrichtung mit keiner oder
nur wenigen Gradtheilungen, bis zu wel
chen die B. in die zu controllirenden
Biere mindestens einsinksn mufs, damit
diese die vorgeschriebenen Stärken haben.
Bild ist die möglichst getreue Darstel
lung eines Gegenstandes. Die Natur er
zeugt Bilder in unerreichbarer Vollkom
menheit durch Brechung der Lichtstrahlen
in der Linse des Auges von Menschen
und Thieren, indem die von einem äufse-
ren lichten Punkt auf die Augenlinsen
fallenden unendlich vielen Lichtstrahlen
alle in einem Punkt der Netzhaut ver
einigt werden, wie dies in dem Art.:
Auge erklärt worden ist. Die Nachbil
dung der Augenlinse aus durchsichtigem
Glase giebt durch die Kunst hervorgeru
fene natürliche Bilder, von denen ein
Beispiel in dem Art.: Astronomisches
Fernrohr nachgewiesen ist.
Billion ist eine Zahl = Million x Million
= 1000 000 000 000
Nach anderer Zählweise ist B. eine Zahl
= Tausend Millionen
= 1000 000 000
Bimediale ist bei Euklid (10 B. 38 und
39 Satz eine Irrationallinie, deren er zwei
aufstellt: die erste und die zweite B.
Zu mehrerem Verständnifs s. Art.: Apo-
tome, und dort bezeichnen YB, }'C, J D,
]/E ... Zahlen, die nur in Potenz (im
Quadrat) commensurabel sind. Z. B. { 2,
2J/3, 7, 3 j/ö ... . die in der Potenz 2, 12,
49, 45 commensurabel sind. Werden nun
aus jenen Linien als Seiten Rechtecke
gebildet, so sind deren Werthe YBC,
YBI), YBE, yCD . . .. (2J/6, 71/2, 3J/10,
14y'3 . ...) und eine Linie, welche ein
solches Rechteck potenzirt [deren Qua
drat dem Rechteck = ist) ist irrational
[in Linie und Potenz mit Rationalen ver
glichen incommensurabel) und heifst nach
Satz 22 eine Mediale. Eine solche ist
also YBC, \BD, {'BE, YCI).... (]/24,
|/98, 1/90, 1/588 . ...)
Zwei Medialen können in Länge com
mensurabel sein als:
12 : Y162 = p2 : 31'2 = 1 : 3
Eben so in Potenz commensurabel als:
1/2, p8 indem 1 2 : R8 = 1 2 : 2J/2 = 1:2
Zwei Medialen als Seiten zu einem
Rechteck zusammengesetzt, können ein
Rationales enthalten; man erhält sol
che, wenn man zwischen 2 blofs in Potenz
commensurablen Linien YB, yC die mitt-
4
lere geometrische Proportionale YBC sucht
als die eine, und in der 4ten geometri-
l 'C 3
sehen Proportionale der drei Zahlen y --
die andere; denn es ist
|/~*YBC = C (Euklid 28. Satz)
Solche 2 Linien sind immer in Potenz
commensurabel, denn
ч
Y^,VBC=cY^.:BYi = c,B
und die Summe zweier blofs in Potenz
commensurablen Medialen, die ein Ratio
nales enthalten, nennt Euklid (38. Satz)
die erste Bimediale; sie ist eine Ir
rationallinie und hat unter der obigen
Bedeutung von YB, yC... immer die
Form
YBC + c j/~
Zwei Medialen als Seiten zu einem
Rechteck zusammengesetzt, können ein
Mediales enthalten; man erhält solche,
wenn man zwischen zwei von drei gege
benen blofs in Potenz commensurabelen
Linien YB, yC, YD die mittlere geome-
trische Proportionale sucht, YBC als die
eine, und in der vierten geometrischen
Proportionale zwischen der zweiten, drit
ten und der gefundenen, also in
die zweite Linie, und es ist
\BCx j/~ x YBC=\'BD (Eukl. 29. Satz)
ein Mediales. Beide Linien sind in Potenz
commensurabe 1, nämlich
YBC:^yBC=C :D
und die Summe zweier blofs in Potenz