Full text: A - B (1. Band)

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Borda’scher Kreis. 
Borda’scher Kreis. 
rohr noch um die Axe herum bewegen 
zu können, wenn das andere Fernrohr 
arretirt ist. Beide Fernrohre sind in jeder 
Lage des Kreises dessen Grundebenen, 
sie sind astronomisch, man sieht also die 
Bilder verkehrt. Das Fadenkreuz ist in 
einer besondren kurzen Röhre ausgespannt, 
welcher man innerhalb des Fernrohrs 
geradlinige und kreisförmige Bewegungen 
geben kann, um das Kreuz genau in den 
Brennpunkt führen zu können. 
Das untere Fernrohr, welches zum Theil 
durch den Kreis verdeckt wird, ist excen 
trisch, es hat weder Nonius noch Alhi- 
daden, sonst aber dieselben Befestigungs 
stücke, Stellschrauben und dieselben Di 
mensionen wie das obere Fernrohr. 
An demFufs sieht man die drei Schrau 
ben, welche ihn tragen, die 3 Arme, in 
welchen die Schrauben stecken, den Azi- 
muthalkreis, die Alhidade mit derSchraube 
d, mit welcher dieselbe auf irgend einem 
Punkt dev Theilung befestigt werden kann. 
Die Spindel e endigt in ein Getriebe, 
durch welches die Alhidade auf einen be 
liebigen Punkt des Azimuthaikreises und 
das Fernrohr auf den zu beobachtenden 
Gegenstand geführt werden kann, wobei 
die Schraube d lose bleibt; die Schraube 
h hat den Zweck, das Getriebe gegen die 
Zähne mehr oder weniger anzudrücken, 
welche an dem Umfange des Azimuthai 
kreises sich befinden. Die Axe der run 
den Säule f ist zugleich die verticale Axe 
des Instruments, die Säule endigt in ein 
Querstück g, auf welches mittelst zweier 
Schrauben h, h der Rahmen ihn befestigt 
ist, der die Unterstützung der horizonta 
len Umdrehungsaxe n bildet. Diese Axe 
ist von einem senkrechten Cylinder p 
durchkreuzt, welcher die Axe des Kreises 
bildet; auf dieser Axe ist die Trommel q 
befestigt, welche mit Blei ausgefüllt, in 
geneigter und senkrechter Lage des Krei 
ses diesem als Gegengewicht dient, woher 
sie auch zwischen den senkrechten Stäben 
des Rahmens sich ungehindert bewegen 
kann, und zugleich dazu dient, dem Kreise 
eine langsame und schnelle Bewegung 
um seine Axe zu geben. 
An einem der Rahmenstäbe befindet 
sich eine Schraube r, welche einen klei 
nen Viertelskreis s anzieht, der an einem 
der Enden der Umdrehungsaxe sich be 
findet, und wodurch die Kreisscheibe in 
einer beliebigen geneigten Lage festge 
halten werden kann. Man fügt bisweilen 
diesem Quadranten eine Stellschraube ohne 
Ende hinzu, welche von grofser Bequem 
lichkeit für Azimuthalbewegungen ist, und 
wenn man den Kreis in eine genaue ver 
ticale Lage bringen will. Diese Stell 
schraube fehlte bei Delambre’s Instrument, 
und um mit dem Kreise die verticale Lage 
hervorzubringen, war nur eine sehr kurze 
Schraube vorhanden, gegen welche der 
kleine Quadrant sich anfing zu stemmen, 
sobald das Instrument sehr nahe die ver 
ticale Lage schon hatte. Hierauf war nur 
eine kleine Bewegung dieser Schraube er 
forderlich, um auf ziemlich bequeme Weise 
irnd vielleicht noch viel sicherer die wirk 
liche Verticalität herzustellen, als wenn 
das Instrument jene Schraube ohne Ende 
gehabt hätte. Eine Schraube ohne Ende, 
welche in das Gewinde xx der Trommel 
q greift, verursacht eine langsame Bew. 
Eine grofse Feder drückt diese Schraube 
ohne Ende gegen das Gewinde x und ein 
Schlüssel drängt die Feder zurück, und 
löst die Schraube, wenn die Bewegung 
frei werden soll. 
Die runde Säule f steht mit einem 
cylindrischen Zapfen in dem dreiarmigen 
Fufs, und kann mit dem darauf befind 
lichen Instrument herumgedreht werden. 
Für die Verpackung und den Transport 
wird der Kreis mit dem Rahmen ihn ab 
geschraubt, desgleichen die Säule f mit 
dem Querstück g von dem Fufs abgenom 
men , und die 3 Stücke werden einzeln 
verpackt. 
Die 3 kupfernen Schrauben des Fufses 
stehen in Hülsen, welche auf der oberen 
Fläche des hölzernen Fufses befestigt sind, 
und diese Hülsen dienen nicht blofs, dem 
Instrument die richtige Stellung zu be 
wahren, wenn von einer Beobachtung zu 
einer anderen geschritten werden soll, 
sondern ganz besonders eine vollkommene 
Stellung herzustellen, weil das Instrument 
ohne dieselben rutschen, und der Gegen 
stand von dem Fadenkreuz des Fernrohrs 
sich entfernen würde. Die zur Rechten 
befindliche Fufsschraube ist noch mit einer 
Vorrichtung versehen, mit welcher ein 
sanfteres Erheben und Senken derselben 
möglich wird, denn die Schraube würde 
wegen der Stärke ihrer Windung sich 
weder langsam noch regelmäfsig genug 
bewegen, das kleine Dreiek aber bildet 
einen Hebel gegen die grofse Schraube 
und die kleine Schraube u, welche ihn 
hebt und senkt, ist viel feiner, und ver 
schafft der grofsen Schraube eine lang 
samere und sanftere Bewegung. 
Wenn der B. K. zu Beobachtungen von 
Zenithdistanzen angewendet wird, wie das 
am häufigsten geschieht, so wird der Kreis 
in die senkrechte Lage gedreht; hierbei 
kommen die beiden Fernröhre zu beiden 
Seiten des Kreises neben einander. 
Das sonst untere Fernrohr ist mit einer 
wenigstens 8 Zoll langen Libelle versehen
	        
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