Full text: A - B (1. Band)

Boussole. 
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Boussole. 
tungen eine Doppelrepetition des gesuch 
ten Winkels geschehen, und während die 
ser Arbeit durch einen Beobachter hat 
ein zweiter dafür gesorgt, dafs das Instru 
ment die ursprüngliche verticale Stellung 
beibehalten hat, und die Libellen durch 
die angegebenen Stellschrauben erforder 
lichenfalls Icorrigirt. 
Ist die Zenithdistanz 20°, so giebt der 
Liinbus 40° an. Wird nun der Kreis 
wieder 180° horizontal umgedreht, so 
zeigt das Instrument mit 40° auf dem 
Limbus wieder auf den entgegengesetzt 
liegenden gleich weit vom Zenith entfern 
ten Punkt, und wird jetzt wieder das 
Fernrohr bei festbleibendem Kreise 
mit dem Fadenkreuz auf dasselbe Gestirn 
gerichtet, so schneidet der bei 0 befind 
liche Nonius mit 80° ab, und man hat 
die 4fache Repetition erreicht. 
Gesetzt, man könnte mit dem Nonius 
Winkel auf höchstens 5 Sec. Genauig 
keit ablesen, und nach vollendeter 4facher 
Repetition zeigte der Nonius auf dem 
Limbus den z 80° 10' 5", so wäre der 
Zenithabstand = 20° 2' 31V ”, und hierin 
besteht der Vortheil der Repetition oder 
Multiplication, welche beliebig vervielfacht 
werden kann, dafs das Maximum der 
Genauigkeit noch zu dividiren ist. 
Boussole, ein Winkelmefs-Instrument 
mit Hülfe der frei spielenden Magnetna 
del, indem diese immer einerlei Richtung 
behält, und wenn sie daraus durch äu- 
fsere Einwirkung entfernt wird, dieselbe 
wieder einnimmt (s. Abweichung der Mag 
netnadel). Die B. besteht aus einem in 
360 Grade (auch halbe und Viertelgrade) 
eingetheilten Kreisring mit Dioptern zum 
Fig. 233. 
Visiren; in dessen Mittelpunkt ist senk 
recht ein Stift eingesetzt, auf dessen Spitze 
ein magnetisirtes leichtes dünnes längli 
ches Eisenplättchen von 5 bis G Zoll Länge 
frei spielen kann, und das also mit sei 
nem Nordpol immer nach einer bestimm 
ten Richtung zeigt, wenn die Vermessung 
damit nur auf w-enige Meilen im Umkreise 
ausgedehnt wird. Der Ring mit der Na 
del befindet sich in einem dosenförmigen 
Gehäuse, ist mit einer Glasplatte über 
deckt; für den Transport sind die Diop 
tern um Charniere drehbar und flach um 
zulegen, und die Nadel ist durch eine 
einfache Schiebevorrichtung zu arretiren. 
Die Nadel spielt horizontal mit einem 
äufserst geringen Spielraum innerhalb des 
Ringes und zeigt mit einer Spitze, besser 
mit einem eingerissenen Strich die Thei- 
lung an. 
Fig. 234. 
Man stelle sich nur den einfachen Fall 
vor, dafs das A ABC vermessen werden 
soll, und dafs man eine dazu geeignete 
Seite A B mit der Kette wirklich vermes 
sen hat, so stellt der Feldmesser die B. 
nach einander über die Punkte A, B, C 
und die Magnetnadel wird in allen drei 
Punkten die von den Pfeilen angegebene 
gleiche Richtung SN zeigen. Die Visir- 
ebene der Dioptern steht am zw r eckmäfsig- 
sten und wohl jetzt bei allen B. senk 
recht auf' einem Durchmesser des einge 
theilten Kreisringes, und dieser ist dort 
mit 0° und 180 u bezeichnet, so dafs die 
Objectivdiopter auf 0° steht, wenn nicht 
beide Dioptern zum Vor- und Rückwärts- 
visiren eingerichtet sind. Gesetzt, der 
Feldmesser habe ein Instrument mit ein 
fachen Dioptern, und er dreht nun den 
Ring so, dafs die Dioptern mit dem Null 
punkt nach AB gerichtet werden, so bleibt 
die Nadel in SN, und giebt den Bogen 
ab (mit z. B. 30°) an; notirt er nun, und 
dreht Null auf AC, so zeigt die Nadel 
mit N den Bogen ac (mit z. B. 75j°), 
und der Z ABC ist =45^° gefunden. 
Hierauf das Instrument über B gesetzt, 
nach C visirt, zeigt SN in c den Bogen 
cd (z. B. 1051°); hierauf nach A visirt, 
zeigt SN in c den Bogen cde — 210 °, 
nämlich 180° -f z ( 'AB = 180° +30°, und 
wenn die Nadel den Z nicht genau 210° 
angiebt, so ist wo ein Fehler gemacht. 
Zugleich ist ZA/fC’ = 2l0 o —105.W=104|° 
gefunden. Das Instrument über C ge 
bracht, nach A visirt, zeigt N in /' den
	        
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