Full text: A - B (1. Band)

Brennlinie. 
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Brennpunkt. 
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Brennlinie. Wie ein Brennpunkt (s. 
Brennglas) derjenige Punkt genannt wird, 
in welchem viele Wärmestrahlen vereinigt 
werden, und dadurch in dem Punkt eine 
zündende Hitze erzeugen, so versteht man 
unter B. eine Linie, welche mehrere sehr 
nahe an einander befindliche Brennpunkte 
mit einander verbindet, wobei man sich 
jedoch unter jedem einzelnen dieser 
Brennpunkte den Durchschnittspunkt von 
nur 2 Strahlen zu denken hat. Sind in 
(Art. Antikaustische Linie) Fig. 68 
die Linien a'A, b'B ... parallele, von der 
Sonne auf die Curve ABCD... fallende 
Strahlen, und reflectirt b’B nach Ba, c'C 
nach Cb u. s. w. so geschieht dies da 
durch, dafs die Normale auf die Curve in 
ß mit aß und b'B, die Normale in C mit 
bC und c'C.. gleiche Winkel bildet, abccl.. 
ist, unter Voraussetzung, dafs a, b, c, d 
sehr nahe an einander liegen, die B. a 
ist der Vereinigungspunkt der beiden re- 
flectirten Strahlen Aa und Ba, b von 
Ba und Cb u. s. w. Diese B. ist also 
nicht wie der Brennpunkt beim Brenn 
glase durch Brechung, sondern durch 
Zu rück werf ung von Lichtstrahlen ent 
standen; Brennlinien durch gebrochene 
Strahlen, die diakaustischen Linien, 
finden nirgends Anwendung, sie werden 
nur theoretisch betrachtet, und sollen des 
halb hier fortbleiben; die B. durch Zu 
rückwerfen, die katakaustischen Li 
nien haben der Spiegelung wegen viel 
Interessantes, besonders wenn nur ein 
leuchtender Punkt angenommen wird, wie 
in dem folgenden Beispiel: 
Es sei Fig. 251 eine hohle spiegelnde 
Kreislinie, A sei ein leuchtender Punkt, 
so wirft dieser nach jedem Punkt des 
Spiegels einen Strahl, welcher unter dem 
Winkel, mit welchem er den aus C zu 
denkenden Halbmesser trifft, wieder zu- 
zückgeworfen wird, und es entsteht für 
die B. eine Curve von der Form bcdefg 
hiklmno, die aus zwei congruenten Hälf 
ten besteht. Denn theilt man von A 
aus die Kreislinie in eine grofse Anzahl 
gleicher Theile, hier ist es in 16 Theile 
geschehen, zieht nach den Theilpunkten 
die geraden Linien A tf A 2 ...A )S als 
einfallende Strahlen, so reflectirt A < nach 
2, A. t nach 4, A 3 nach 6, A 4 nach 8... 
A H nach A, A g nach 2, A i0 nach 4, 
A, , nach 6 ... A| 5 nach 14. b ist der 
erste Punkt als Durchschnitt der reflec- 
tirten Strahlen 1,2 und 2,4; c der zweite 
Punkt zwischen 2,4 und 3,6; d der dritte 
zwischen 3,6 und 4,8; e der vierte zwi 
schen 4,8 und 5,10; f der fünfte zwischen 
5,10 und 6,12; g der sechste zwischen 
6,12 und 7,14; h der siebente zwischen 
7,14 und 8,A; derselbe Punkt h der 8te 
zwischen S,A und 9,2 u. s. w. 
Je gröfser man die Anzahl der Theile 
nimmt desto näher rücken die Anfangs 
punkte b, o dem leuchtenden Punkt A, 
und in der Wirklichkeit beginnen sie sehr 
nahe demselben. Eben so ersieht man, 
dafs der mittlere Punkt h der B. dem 
Mittelpunkt C um so näher kommt, je 
näher man den Punkt 7 an 8 legt, und 
in der Wirklichkeit fallen h und C zu 
sammen. 
Man kann eine Unzahl von B. 
construiren, je nachdem man die 
Form der spiegelnden Linie und 
den Ort des leuchtenden Punk 
tes wählt. 
Brennpunkt. In dem Art.: 
Brennglas, ist gezeigt, dafs 
die Sonnenstrahlen mittelst eines 
Glases von geeignet construir- 
ten Oberflächen aufgefangen und 
nach einem einzigen Punkt ge 
worfen, also verdichtet werden; 
die in den Lichtstrahlen befind 
lichen Wärmestrahlen werden 
also ebenfalls verdichtet, und 
erzeugen in diesem Punkt eine 
Hitze,welche zündet und schmelzt 
w r oher dieser Vereinigungspunkt 
der Strahlen, Brennpunkt, 
focus, genannt wird. Diesen 
Namen führt jeder Vereinigungs 
oder Sammelpunkt von Licht 
strahlen, wenn diese hier auch 
nicht zünden, wenn z. B. reflec- 
tirtes Licht gesammelt wird, so 
Fig. 251.
	        
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