Full text: A - B (1. Band)

Brennpunkt der Hyperbel. 420 Brennpunkte der Kegelschnitte. 
b \ 2 ft , ( U2 - «*\* 
woher die Tangente 
jp — FC” 2 ~ m 2 ) (” 4 — a 2 m 2 + 6 2 m 2 ) 
a • m 
10. Die Brennpunkte sind übrigens die 
einzigen Punkte in der Ebene der Ellipse, 
von denen aus die geraden Verbindungs 
linien mit Punkten der Curve rationale 
Functionen von w liefern. Wie bei der 
Parabel erweist es sich, dafs Punkte 
aufserhalb der Axe von dieser Eigen 
schaft gar nicht exisliren. 
Nimmt man den beliebigen Punkt J 
in der Ellipse, setzt DJ = xj, CD = u, 
und einen beliebigen Punkt F in der Axe 
im Abstand CF—i vom Mittelpunkt, so 
hat man 
FJ 2 = FZ) 2 -(- FJ 2 = (« -1) 2 + 
— w 2 -f- J 2 
6 2 
■2us +— (a 2 - 
« 2 ) 
= b* + 
a*- 6 2 
m 2 — 2ms + s 2 
Soll nun FJ rational zu u werden, so 
rnufs der letzte Ausdruck ein vollständi 
ges Quadrat sein, also von der Form 
(± Au T F) 2 = A 2 m 2 - 2A Bu + F 2 
Hieraus ergiebt sich 
. t/« 2 — 6 2 
A = 
und 
hieraus 
s 
oder 
F = j/Ä* + s 2 
AB-l 
= AB = ^—~—-.j/A 2 + * 2 
s 2 = ^-^- 3 .(6 2 +s 2 ) 
s = ± |/<t 2 — 6 2 = ± }/FF 2 — CFA — ± Cl> 
d. h. der Punkt F für rationale Functio 
nen FJ von m liegt entweder in b oder 
F, und nur beide Brennpunkte haben die 
verlangte Eigenschaft. 
Für die Ellipsen, als Bahnen der Welt 
körper um die Sonne und um Planeten 
heifst derjenige B., in welchem die an 
ziehende Sonne oder der den Mond an 
ziehende Planet sich befindet, der Kraft 
punkt, Centralpunkt, der Mittel 
punkt der Kräfte; der andere B. wird 
d erzweite oder d erobere B. genannt. 
Die Summe deren Entfernungen von 
irgend einem Punkt des Umfangs ist = 
der grofsen Axe. 
Brennpunkt der Hyperbel. Die Hyper 
bel ist eine Kegelschnittslinie, welche ent 
steht, wenn man Fig. 71, pag. 83 (Art.: 
Apollonische Parabel) den Durchschnitts 
punkt F als Scheitel beibehält, einen Punkt 
in BD für die Richtung der Axe aber 
rechts von J nach D hin verlegt, während 
ein zweiter Axenpunkt von J nach F hin 
eine Ellipse giebt, nämlich eine geschlos 
sene Curve, indem der letztbezeichnete 
Durchschnitt verlängert die Seite AB un 
terhalb BD in einem zweiten Scheitel 
trifft. Ein von GH nach D hin verlegter 
Schnitt, die Hyperbel, trifft unterhalb BD 
keine Seite des Kegels, sie geht bis 
ins Unendliche fort; deren Ebene aber 
über F hinaus verlängert, schneidet den 
über A mit den Seiten BA und DA ver 
längerten Kegel, und bildet dort eine 
zweite Hyperbel, welche der ersten gg ist. 
Die Hyperbel hat nun keinen eigent 
lichen B., keinen Punkt wie die Parabel, 
in den alle + mit der Axe auf die hohle 
Linie fallenden Strahlen durch Reflexion 
vereinigt werden, oder wie die Ellipse, 
welche zwei B. hat, von denen jeder die 
Strahlen in sich vereinigt, welche von 
dem anderen ausgehend, in jedem Punkt 
der Curve reflectirt werden. 
Jeder von irgend einem Punkt der 
hyperbolischen Linie in den sogenannten 
B. reflectirende Strahl rührt von einem 
einfallenden Strahl her, der eine andere 
Lage gegen die Axe hat, und zwar eine 
um so gröfsere Neigung mit derselben, 
je weiter der Hyperbelpunkt von dem 
Scheitel sich befindet. Stellt man also 
eine Leuchte in den B., so wird die Hy 
perbel deren Strahlen durch Reflexion 
zerstreuen, und der B. ist optisch be 
trachtet ein Zerstreuungspunkt; da 
gegen haben sämmtliche einfallende Strah 
len, die in den B. reflectiren, eine Lage, 
dafs sie verlängert in einen Punkt zu 
sammenlaufen , der hinter dem Scheitel 
in deren verlängerter Axe liegt, und der 
in der entgegengesetzt entstehenden Hy 
perbel die gleiche Lage mit dem B. der 
ersten Hyperbel hat. Diese beiden Punkte 
heifsen nun die Brennpunkte der Hy 
perbel. (S. das Nähere in dem folgenden 
Artikel.) 
Brennpunkte der Kegelschnitte. Die 
für die Optik so sehr unterschiedenen 
Eigenschaften der 3 Kegelschnittslinien, 
und wenn man den Kreis als 4ten Kegel 
schnitt hinzu nimmt, dessen B. im Mit 
telpunkt liegt, so wie deren, in dem Art: 
„Bahn der Weltkörper“ schon gedachten 
Bedeutung in der Himmelsmechanik giebt 
Veranlassung, den Grund deren Abwei 
chungen, der in dem eigenthümlichen 
Verhältnifs zwischen den Ordinateli und 
Abscissen liegt, hier aufzusuchen.
	        
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