Brille.
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Brille.
In dem Art. Brennglas, No. 2, ist
erwiesen, dafs wenn Fig. 247 /_ ASC =
ZATC=a, und T der Brennpunkt des
erleuchtenden Punktes S ist, der unter
Z AS'C - a 4- ß einfallende Strahl den
Brennpunkt 7” hat, welcher unter AT'C
= « —gelegen ist, und dafs der Brenn
punkt IV für -F der Axe einfallende Strah
len unter dem Z ANC = 2n liegt. Man
hat demnach wie dort näherungsweise
S’C • Bog. (« + /?) = T'C.
Bog. (« — ß) = NC • Bog. 2a, oder wenn
man die beliebige Länge S’C = a, die zu
gehörige T’0 = b und NC — f setzt
a(a + /0 = b(a — ß) = 2 f *a.
Fig. 261.
(5)
Ist a < f, so wird b negativ und zwar
f -a
Ist nämlich der leuchtende Punkt S’
zwischen dem Brennpunkt N und der
Brille, so entstehen hinter derselben di-
vergirende Strahlen, die rückwärts verlän
gert in einem Punkt von der Entfernung
b-
af
hieraus
also
b — a
b-\-a
b («
b — a
b -j- a
o) = 2 fa
f-
ab
1
oder wenn man umkehrt und —
f ab
setzt, wie die Formel in der Regel
ausgesprochen wird
woraus man bei gegebener Brenn
weite f und dem Abstand a eines
leuchtenden Punkts, den Abstand b
des zugehörigen Brennpunkts finden kann.
Ist a > f, so bleibt b positiv, und
zwar ist
(3)
a f
Es existirt also ein Brennpunkt T’ in
der Axe DE in der Entfernung CT' = b.
Ist a- f, so wird -y = 0, also
b = oo (4)
d. h. die Strahlen laufen mit der Axe
DEA 1 , denn erst in unendlicher Entfer
nung entsteht ein Durchschnittspunkt 7”
f~ a
in der Axe sich vereinigen.
2. Die vorstehenden Sätze sollen nun
auf die biconvexe Linse als Brille ange
wendet werden. Es sei AB ein Brillen
glas für eine weitsichtige Person, der
ein naher Gegenstand ab in die Ferne
gerückt w r erden mufs, damit sie ihn
deutlich sehe, so ist dieser Gegenstand
ab zwischen das Glas und dessen Brenn
punkt N zu stellen. Die Strahlen durch
C. gehen geradlinig durch, und das Auge
hinter AB, welches sämrntliehe durch
AB fallende Strahlen empfängt, sieht
die Punkte a, c, b nach den Richtungen
Ga, Ec und Fb. Der von c auf A fal
lende Strahl wird divergirend nach AD
gebrochen (wie der von c auf B nach
77/7), das Auge sieht also den Punkt c
Fig. 262.
zugleich in der Richtung DA, und ver
setzt c in Gemeinschaft mit dem in der
Richtung Ec aus c empfangenen Strahl
nach c' und c’ ist das Bild von c. Die
Länge c’C ist also das zuletzt ermittelte
^ fi f
— b = — (Formel 5), woraus cC — a
f — a
und NC — f ist.
Eben so wird der Strahl aA nach AE
gebrochen, und das Auge versetzt den
Punkt a gemeinschaftlich mit dein Strahl
Ga nach a' und a’ ist das Bild von a,
so wie />' von b.