Algebraische Auflösung.
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Algebraische Function.
mit den bekannten Zahlen entwickelt
und durch diese ausgedrückt wird, welches
geschehen ist, wenn die Unbekannte auf
einer Seite des Gleichheitszeichens allein
steht. Man erhält als Auflösung aus der
ersten
Gleichung
Sil
d. h.
entwe
der — oder 3: aus der zweiten x —
c i b
Sind die Bekannten in bestimmten
Zahlen gegeben, wie in Gl. 1, so wird
die Algebra von Mehreren numerisch
genannt, zum Unterschiede von der sym
bolischen A., bei welcher in den Glei
chungen, wie in Gl. 2, die Bekannten
durch Buchstaben (allgemeine oder sym
bolische Zeichen) ausgedrückt werden, in
dem jeder Buchstab das Symbol einer be
stimmten Zahl ist.
Befinden sich mehrere Unbekannte: x,
y, s . . . ., in einer Gleichung, wie
x + y = a
so kann man keine derselben entwickeln;
man erhält hier nämlich
x — a — y und y = a — x
Es gehört also noch eine zweite Glei
chung zwischen x und y dazu, in welche
man den Werth von x in y ausgedrückt,
oder den Werth von y in x ausgedrückt
setzt, um beide Unbekannten x und y
finden zu können.
Es sei diese zweite Gleichung
x-y-b
Setzt man hierein für x den Werth
a — y, so erhält man die Gleichung
a — b
a-y-y-b; woraus y~- - -
Setzt man in die zweite Gleichung für
y den Werth a — x, so erhält man die Gl.
. \ i ci-\- b
x — {a — x) — b\ woraus x =
Hieraus erhellt, dafs eben so viele
Gleichungen gegeben sein müssen, als
für die Auflösung Unbekannte zu ent
wickeln sind. Sind weniger Gleichungen
gegeben als Unbekannte, so bleiben deren
Werthe unbestimmt; die Algebra, welche
sich mit diesen beschäftigt, heilst daher
u n b e s t i m m t e, oder nach dem Erfinder
deren Auflösung: Diophan tische Ana
lysis.
Algebraische Auflösung s. u. alge
braische Geometrie.
Algebraische Curve. Eine Curve, de
ren Natur durch eine algebraische Glei
chung zwischen Abscissen und Ordinaten
gegeben ist, wie z. B. die Kegel sch nitts-
curven; im Gegensatz von transcen
de n t e r C u r v e, für welche die Gleichung
eine transcendente ist, wie z. B. die
logarithmische Spirale.
Algebraische Formel. Formel ist der
in allgemeinen Zeichen dargestellte Aus
druck, durch welchen erkannt wird, wie
eine Gröfse aus anderen Gröfsen zusam
mengesetzt ist, als die Formel:
A = («-j- b -)- c) (rt + b — c)
für eine Gröfse A.
Algebraisch ist die Formel, wenn
sie auf algebraischem Wege gefunden
worden ist. Z. B.
Die Gleichung:
x 2 i (ix J b — 0
giebt die Auflösung:
Diese Formel für x zeigt also den
Werth von x in seiner Entwickelung aus
den gegebenen bekannten Gröfsen und ist
daher eine algebraische F. Da jede
unreine quadratische Gleichung auf die
Form der obigen Gl. zu bringen ist, so
bildet die Formel für x zugleich eine
Norm, nach welcher für bestimmt gege
bene Fälle die nochmalige Entwickelung
erspart werden kann.
Um z. B. die Gl. a. ,2 + 6.r = 27 nicht auf
algebraischem Wege entwickeln zu müssen,
bringt man sie auf die obige Form, und
schreibt
x 2 f Gx — 27 = 0
Mit Hülfe der Formel erhält man nun:
mithin x = — 3 i G; d. h. x— entweder
— 9 oder + 3.
Algebra sehe Function. Ein algebrai
scher Ausdruck, durch welchen der Zu
sammenhang einer veränderlichen Gröfse
(z. B. x) mit mehreren andern unver
änderlichen Gröfsen («, b, c ... .) zu ei
ner zweiten veränderlichen Gröfse gege
ben wird. Z. B. in dem Ausdruck
ax + b x 1 + ex 3
ist jedes einzelne Glied eine Function der
Veränderlichen x, und das dreigliedrige
Aggregat
ax 4- bx 2 + cx 3 = y
bildet eine zweite Function (y) derselben
Veränderlichen x.
Algebraisch heifst die F., wenn, wie
hier der Zusammenhang durch einfache
arithmetische Operationen entstanden, dar
gestellt wird, im Gegensatz von trans-
c endenter F., bei welcher der Zusam
menhang durch logarithmische und trigo
nometrische Zahlen gegeben ist, wie
sin x -f- sin 2 # -j- sin 3 X
loy X -j- loy (x + rt)
Die algebraischen F. sind rational
wenn die veränderlichen Gröfsen nur mi