Camera clara.
3
Camera lucida.
= 2 beliebig nabe gebracht werden; dem
nach ist K - 2 und
/ = 2/7 rx
für x — r entsteht die Halbkugelfläche
= 2/7r 2 , und die ganze Kugeloberfläche
ist ” 4/7— dem Vierfachen der gröfsten
Kreisfläche.
Camera Clara. Hierunter versteht man
2 optische Apparate, nämlich 1) die im
folgenden Art. abgehandelte Camera lu-
cida, besonders bei den Franzosen, die
diese chambre claire nennen, und 2) die
in dem darauf folgenden Art. beschriebene
Camera obscura in der unter No. 2 ge
dachten Abänderung, weil man hier das
AÄCB = ABCD = ~
Bild nicht mehr in einer dunklen Kam
mer, sondern im Hellen auf einer matt-
geschliffenen Glasplatte sieht.
Camera lucida od. clara ein von Wol
laston erfundener optischer Apparat zum
Nachzeichnen von Gegenständen. Er be
steht aus einem prismatischen Glaskörper
von der Form ABDC im Querschnitt, in
welchem AB = BB einen rechten Winkel
und AC = DC einen Winkel von 135°
bilden.
Die Construction dieses Profils ist sehr
einfach; denn zieht man die Diagonale
BC, so hat man
o
= G7 j°
ZABC
45 °
folglich ABAC = 180°-(67 +45°)= 67^°
Hat man demnach AB - BD, Z ABD
— 90° gezeichnet, so halbire Z ABD durch
BC und nimm BC — AB, wonach der
Punkt C und die Linien AC und DC
sich ergeben. t
Man stellt den Glaskörper auf ein Sta
tiv mit der Grundkante BD senkrecht,
mit der durch AB liegenden Seitenebene
des Prisma waagerecht, belegt die Ober
fläche mit einem Pigment, und läfst nur
an der Kante A in der Mitte der Länge
eine kleine runde Oeffnung für das durch
sehende Auge; die Ebene BD wird dem
Fig. 268.
aufzunehmenden Gegenstände, einer Land
schaft z. B., entgegenstellt. Mit diesem
Apparat erreicht man, wie weiter nach
gewiesen werden wird, dafs die von dem
äufseren Gegenstände auf die Ebene CD
fallenden Strahlen reflectirt unter dem
selben Reflectionswinkel auf die Ebene
AC geworfen werden, und von dieser
nach der Ebene AB wiederum unter dem
selben Winkel refleetiren, so dafs die
reflectirten Strahlen unter denselben Win
keln in das bei A befindliche Auge fallen,
unter welchen die ursprünglichen Strah
len in BD eintreten, und dort gesehen
werden würden, dafs mithin der Gegen
stand bei A in seiner natürlichen Gröfse
erscheint, und zwar waagerecht ausge
breitet, w'eil das Auge das empfangene
Bild des Gegenstandes senkrecht herab
wirft. Legt man daher unter dem Glas
körper auf eine horizontale Ebene ein
Stück weifses Papier, und richtet die Pu
pille des Auges zur Hälfte über die Oefif-
nung, zur Hälfte auf das Papier, so lassen
sich die einzelnen Linien des Gegenstandes
mit dem Bleistift überzeichnen, und man
erhält das Bild in einem um so kleine
ren Maafsstabe, je näher das Papier der
Oberfläche AB gelegt wird.
Die Länge AC = DC hat. man
45°
2.1B sin ^ABC—2AB sin ——
= ABp2(l - cos 45°) = AB]/2(1 - \]/2)
= 0,765 • AB
Fällt man von C die Lothe CE und
CF auf AB und CD, so sind die Pro-
jectionen AE — DF = AB( 1 — cos 45°)
= 0,293 • AB.
Behufs der Aufnahme eines entfernten
Gegenstandes genügt es, wenn die Seiten
AB, BD 3 bis 6 Linien breit, und das
Prisma bis 1 Zoll lang ist.
2. Es sei Fig. 269 G'G ein auf die
Ebene BD fallender horizontaler Licht
strahl, so geht derselbe geradlinig fort
bis FT. Da nun A GFFD = 221,° also klei-
1