Coordinatenebenen.
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Coordinatengleichung.
Fig. 514.
geben sind, und die Lage der neuen Axe
AX' ist ebenfalls durch die Winkel (xx’)
(i/x'), (zx’) gegeben. Man sieht also, dafs
die neuen Coordinaten x durch die ih
nen entsprechenden ursprünglichen x, y,
ausgedrückt werden können, und in
dieser stereometrischen Aufgabe besteht
die Verwandlung der Coordinaten eines
ursprünglichen (ersten, primitiven) Sy
stems in ein neues (zweites, secundares)
System.
Von den primitiven Axen werden eine,
zwei oder auch keine beibehalten; eben
so wird der Anfangspunkt der Coordina
ten beibehalten oder geändert. Man er
hält je nach diesen Aenderungsweisen,
und ob die Coordinaten rechtwinklig oder
schiefwinklig sind, einfachere oder zu
sammengesetztere Reductionen. Die Re-
duction von Coordinatengleichungen auf
andere derselben Art und auf Polarglei
chungen für Curven von einfacher Krüm
mung s. u. Coordinatengleichungen.
Goordinatenebeaen s. u. Coordinaten-
axen No. 2.
Coordinatengleichung ist eine alge
braische oder transcendente Gleichung,
welche den Zusammenhang zwischen zu
einem System von Punkten gehörenden
Coordinaten ausspricht; sie ist daher zu
gleich Function, und kann als solche eine
implicite oder explicite sein (s. d. vori
gen Art.).
Die Vertauschung der Coordinaten (s.
Coordinatenaxen) kommt besonders bei
Curven einfacher Krümmung vor; d. h.
bei Curven, deren Punkte sämmtlich in
einerlei Ebene liegen. Eben so die Ver
tauschung von Parallel-Coordinaten ge
gen Polar-Coordinaten und gegenseitig.
1. Reduction einer Coordinaten-
leichung auf eine andere Coor-
inatengleichung.
In dem Art.: Abscisse, Bd. I, pag. 16,
mit Fig. 14 ist die Reduction unter der
einfachen Bedingung geschehen, dafs für
beide Gleichungen der Anfangspunkt A
der Abscissen derselbe bleibt. Ist dies
nicht, so sei Fig. 515 in der Abscissen-
linie AA', .1 der Anfangspunkt der Ab
scissen, AB eine Abscisse x, a der Co-
ordinatenwinkel, BD = y die zugehörige
Ordinate. EF sei eine Abscisse u in der
neuen Abscissenlinie, welche die erste
unter dem z ß io dem Punkt C in dem
Abstande a von A schneidet, E in der
Entfernung CE — b von C sei der An
fangspunkt der neuen Abscissen, FZ) die
zugehörige Ordinate s, d der Coordina-
tenwinkel, so hat man, wenn man
aus E eine Parallele EG mit XX',
Fig. 515.
die Normalen von I) und E auf EG und
aus E auf AA’ zieht, und die Normalen
von D und E auf EG und aus E auf
XX' fällt, die beiden Gleichungen
1. y sin « -f- (b + u) sin ß = z sin (ß + d)
II. x — y cos u — z> cos (ß d)
= a — (6 + u) cos ß
aus welchen u und s durch x und y aus
gedrückt werden können.
2. Reduction einer Coordina
tengleichung auf eine Polarglei
chung und gegenseitig.
Es sei wieder A in AA' der Anfangs
punkt der Abscissen, AB = x, BD = y.
Bleibt für die Polarcoordinaten A der
Pol, AX’ der feste Schenkel, so hat man
Fig. 516 für die Polarabscisse Z DAß
= cp, AD — & die beiden Gleichungen
s sin cp — y sin cc
5 COS (p 4- y COS n = X
womit die beiden Polarcoordinaten <p und
2 durch x und y ausgedrückt sind.
Ist ein anderer Punkt P der Pol, der
in der Entfernung AP — a unter dem
Zß mit AX 1 von A liegt, ist PE unter
dem Zy mit AP die Polaraxe, die Po
larabscisse Z DPE = co, der Polarabstand
DP von P = z\ so ziehe durch P die Linie