Cylinder.
212 Cylindrischer Hufabschnitt.
9. Der Mantel eines schiefen C. ist
leich dem Rechteck dessen Grundlinie
er Umfang des auf der Axe normal ge
nommenen Ellipse und dessen Höhe die
Axe ist. Denn legt man durch die End
punkte der Axe A, C, Fig. 552, zwei nor
mal auf AC befindliche Ebenen, so wer
den an beiden Enden 2 halbe Hufflächen
gebildet, die einander gleich sind, und
von welchen die eine fortgenommen und
an dem anderen Ende angesetzt den C.
zu einem Körper gestaltet, der zwei gleiche
elliptische Grundebenen hat und deren
Seiten normal darauf sind.
10. Die gesammte Oberfläche eines ge
raden Cylinders ist bei obiger Bezeich
nung
= 2nrh + 2jrr 2 = 2nr (/4 -}- r)
also gleich einem Rechteck, dessen eine
Seite der Umfang des Grundkreises und
dessen andere Seite die Summe des Halb
messers und der Axe ist. Ist die Höhe
des C. gleich dem Durchmesser des Grund
kreises, so ist der Mantel — inr 2 gleich
der Oberfläche einer Kugel von dem Halb
messer r, die also von dem Mantel in
allen Punkten ihres gröfsten Kreises be
rührt wird. Die gesammte Oberfläche
dieses Cylinders ist 6 nr 2 = l£ mal der
Oberfläche der Kugel, welche von dem
Mantel und beiden Endflächen berührt
wird.
11. Der körperliche Raum eines gera
den Cylinders ist gleich dem eines Prisma,
welches mit dem C. eine gleich grofse
Grundfläche und gleiche Höne hat.
Denn construirt man in den Endflä
chen des Cylinders die Vielecke und ver
fährt weiter wie ad 7, so entstehen in
dem C. und um denselben Prismen von
gleich viel Seiten, von welchen das äufsere
g röfser und das innere kleiner ist als der
Durch beliebig wiederholte Verdop
pelung der in den Endebenen befindli
chen Vielecksseiten und mit diesen auch
die der Prismenflächen kann man den
Unterschied beider beliebig nahe bringen,
so dafs derselbe kleiner werden kann als
jede noch so klein gegebene körperliche
Gröfse, Da nun zwischen den Vielecks
paaren der Endflächen beider Prismen
die Grundkreise des Cylinders einge
schlossen sind, so ist auch zwischen bei
den Prismen dasjenige Prisma eingeschlos
sen, dessen Grundebene der Grundkreis
des C. und dessen Höhe die Axe des C.
ist. Da nun auch der C. zwischen bei
den Prismen eingeschlossen bleibt, so ist
dieser C. dem eben genannten Prisma
gleich.
Bezeichnet man den Halbmesser des
Grundkreises mit r, die Höhe des C. mit
h, so ist der körperliche Raum K des C.
= 71 r 2 h. Ist h = 2r, so ist Ii — 2rir 2 . Die
von dem Cylinder umgrenzte Kugel ist
K' = \r 3 i folglich verhalten sich Kugel
und Cylinder wie 2 : 3.
12. Der körperliche Raum K eines schief
abgeschnittenen graden C. ist = dem
Grundkreise mal der Axe = nr 2 h.
Denn construirt man Fig. 552 nach
N0. 8, so ist der Inhalt des schief abge
schnittenen C. = dem geraden Cylinder
GHBD + dem WvdJKEG— dem Huf JKFH,
und da beide Hufe einander gleich sind,
K = dem Cylinder GHBD = Grundfläche
BDx Axe AC = nr 2 h.
Der körperliche Raum K eines schie
fen C. ist gleich dem Prisma, welches
zur Grundfläche die auf der Axe normale
Ellipse und zur Höhe die Axe hat, wie
aus N0. 8 hervorgeht.
Cylindrischer Hufabschnitt ist das von
einer durch den Mantel und den Grund
kreis eines Cylinders gelegten Ebene GHF
abgeschnittene, zwischen dieser Ebene
und dem Grundkreise begriffene Stück
AFGH des Cylinders. Der Theil FAGH
des Cylindermantels zwischen dem Grund
kreise und der Durchschnittsebene heilst
die Huffläche.
Fig. 553.
Ist FG die gerade Linie, in welcher
die Ebene den Grundkreis schneidet, so
ist die durch deren Mitte D normale AK
der Durchmesser des Grundkreises, wel
cher die gröfste Seite, die Höhe AH des
Hufabschnitts trifft, IIDA ist dessen
Neigungswinkel und die Ebene HAD
theilt den Hufabschnitt in 2 symmetrisch
gleiche Theile. Die Durchnittsebene HFG
kann auch durch den Endpunkt E des
Durchmessers geführt werden. Trifft sie