Dampf.
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Dampf.
denselben gehörigen Temperaturen. Bei
der Vermehrung der Temperatur von
100° um 21 j° also um etwa } wird die
Spannung das Doppelte von der bei
100° C., sie ist bei 12+1° C. = 2 Atmos
phären = 28 Zollpfund auf den □" Grund
fläche; bei 145;j- o 0. schon 4 Atmosphä
ren, bei 172° C. = 8 Atmosphären, bei
203£° C. = 16 Atmosphären u. s. w. und
in Verhältnissen, die diesen mehr und
weniger nahe kommen, wachsen die Span
nungen der Dämpfe anderer Flüssigkeiten
ebenfalls.
8. Zwischen dem luftförmigen und dem
flüssigen Zustand liegt noch ein Mittel
zustand, nämlich der in welchem der
Körper noch flüssig ist und doch luft
förmig zu sein scheint, indem er in die
Atmosphäre sichtbar aufsteigt. Beson
ders wahrnehmbar ist dies bei dem Was
ser, welches als sogenannter Wrasen
von der Oberfläche erhitzten Wassers sich
in die Luft erhebt; ferner bei den Nebeln,
Wolken und anderen Dünsten.
Man kann diesen Zustand sich erklä
ren indem man annimmt, dafs jedes Mo
lekül eine Blase bildet, die aus einem
Luftkern besteht, der wärmer und also
leichter ist als die umliegende Atmos
phäre und der von einer sehr dünnen
tropfbar flüssigen Wandung eingeschlos
sen wird. Das Wasser in diesem Zu-
standn heilst Wasserrauch, Wasser-
dunst.
9. Wasserdampf.
Der Wasserdampf ist unter den Däm
pfen anderer Stoffe am sorgfältigsten un
tersucht worden und es sind diese Un
tersuchungen auch äufserst wichtig: Für
Dämpfe unter dem gewöhnlichen Siede
punkt für wissenschaftliche Zwecke, für
Dämpfe über dem Siedepunkt für ge
werbliche Zwecke.
ln Betreff der ersteren sind von der
Physik und der Chemie Untersuchungen
über die Dichtigkeit und die Elasticität
der Dämpfe angestellt worden; in Betreff
der letzteren hat die Gefahr der Dampf
kessel-Explosionen in allen gew'erbreichen
Ländern Versuche und Beobachtungen
darüber veranlafst und unter diesen sind
die wichtigsten die auf Veranlassung der
französischen Regierung von Arago, Du-
long, Girard und de Prony i J. 1830 been
digten Versuche, und die auf Dampf von
100° C. Temperatur mit 1 Atmosphäre
Spannung bis zu Dampf von 224° C. Tem
peratur mit 24 Atmosphären Spannung
sich erstreckt haben. Hierbei ist zu be
merken, dafs an 2 Thermometern beob
achtet wurde, die um kleine Längen dif-
ferirten (bei dem zuletzt angeführten
Versuch um 0,27° G.), und dafs die je
desmalige Spannung der Dämpfe an einer
Quecksilbersäule abgelesen wurde, die
dann zu Druck in Atmosphären (bei dem
letzgedachten Versuch in 23,994 Atmos
phären) durch Berechnung ermittelt wer
den konnte.
Dies zum Verständnifs, dafs es darauf
ankam, den Zusammenhang der Tempe
raturen mit den Spannungen auch für
die Fälle zu ermitteln, die zwischen den
angestellten Beobachtungen liegen und
es sind mit Hülfe einer Reihenfolge von
Versuchen und gröfstentheils durch Dif
ferenzenrechnung Formeln ermittelt wor
den, bei deren Anwendung die berech
neten Resultate den gemachten Erfah
rungen sehr nahe kommen, so dafs man
auch auf die nahe Richtigkeit der Zwi
schenfälle schliefsen kann.
10. Es sind mehrere dieser Formeln
zur Anwendung gekommen, die nur auf
eine zwischen Grenzen eingeschlossene
Reihe von niederen oder hohen Tempe
raturen annähernd richtige Resultate lie
fern, aufser dieser Reihe aber von den
durch Erfahrung ermittelten Elasticitäts-
gröfsen bedeutend abweichen; als
die Formel von Kämtz:
log E = 2,5263393 - 0,01907612588 l
- 0,00010296015 t 2 -- 0,00000004731 <*
wo E die zur Temperatur «gehörende Elas
ticität (Spannung) des Dampfes in pariser
Zoll Quecksilberhöhe und t in Graden
Reaumur bedeutet, w'o bei Graden unter
80° R. t positiv, über 80° t negativ ge
nommen wird.
Diese Formel ergab nun für l über 80°
erweislich sehr unrichtige Resultate und
Kämtz änderte sie in die folgende:
log E = 2,5263393 - 0,01950230219 t
- 0,00007404868 < 3 + 0,0000066252 t 3
+ 0,00000000399 i 4
womit aber die höheren Temperaturen
mit den französischen Versuchen noch
nicht genau übereinstimmen.
Die Formel von Dulong
E = (1 + 0,7153 • i) 5
die ferner corrigirt worden ist in
E = (l +0,719 • <) 4 ’ 9997
wo E die Elasticität in Atmosphären zu
0,76'” Quecksilbersäule und l die Tem
peratur über 100° C. bedeutet, so aber
dafs bei einer Temperatur von 150° C.
für t—0,50 zu setzen ist, stimmt nach
dem Zeugnifs der Akademiker am ge
nauesten von 4 Atmosphären Spannung
aufwärts gerechnet.
Die Formel, welche Egen mit der Zu
sammenstellung der Resultate aus den