Differenzial.
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Differenzial.
nung eintreten kann, die elementare Be
handlung der Aufgabe Differenzenquotien
ten und deren Grenzwerthe erst schaffen
mufs, während die Differenzialrechnung
sie ohne Weiteres in den Differenzialen
liefert.
Entwickelung der Differenziale
aus Functionen von verschiede
ner Art und Form.
I. Differenziale algebraischer
F u n ctione n.
9. Ist eine veränderliche Gröfse die al
gebraische Summe mehrerer veränderli
chen Gröfsen derselben Art, von welchen
jeder einzelnen ein D. zukommt, so ist
das D. der Summe = der algebraischen
Summe der D. der einzelnen Summanden.
Denn es sei j/ = m±®±?d±s-{-....
welche Gröfsen alle von der Urveränder-
lichen x abhängig sind. Für den Zu
wachs A® 'von x seien die Zuwachse der
selben Ay, A«> A®, Aw, A&....
so ist
hiervon
y + Ay
y = u
= m -f A« ± (® + A®) =*= (t® -f Aw) ^ (® + A®) +
— U ±1) ± ± £
giebt
Ay = A« ± A® ± A«c ± A®
Da nun jedem einzelnen der Summan
den der gegebenen Summe ein D. zu
kommt, so kann der Zuwachs einer jeden
beliebig klein werden, folglich auch deren
algebraische Summe Ay und noch viel
mehr Ax kann beliebig klein werden.
Für die beliebige Abnahme der Zuwachse
sind aber die Differenzenquotienten
Ay _ A« ± A® ± Ai® ^ A ®
Ax Ax ¿\x A x Ax
zwischen den Veränderlichen und den
Urveränderlichen die Grenzwerthe der
Quotienten, d. h. die Differenziale der
Yeränderlichen.
. . &y du dv d io 0!
Also sr = sp =*= k- =*= ¿T" ± »~ +
Ox ox ox ox ox
10. Ist eine Function das Product aus
einer Constanten mit einer Yeränderli
chen, der ein D. zukommt, so kommt
auch der Function ein D. zu und dieses
ist das Product der Constanten mit dem
D. des veränderlichen Factors.
Denn es sei y — Az und z eine Func
tion der Yeränderlichen x, so ist bei der
Annahme ad 9
y + Ay-A(z + A®)
hiervon y — Az
bleibt A y — A A ®
da der Gröfse z ein D. zukommt, so kann
As unendlich klein werden, folglich auch
AAs = A»/ und A*- iür die unendlich
kleinen Zuwachse werden aber die Diffe
renzenquotienten
A V = A
Ax A*
zwischen den Functionen und der Ur-
variablen die Differenziale der Functio
nen folglich hat man
9 y _ A 9®
dx dx
11. Ist eine Function das Product zweier
Yeränderlichen, von denen jeder ein D.
zukommt, so ist das D. der Function =
dem ersten Factor mal dem D. des zwei
ten Factors + dem zweiten Factor mal
dem D. des ersten Factors.
Wenn also y-u-z
dy 8 s 9 m
so ist 5T- = W • 5T“ + s • s—
ax ox ox
Denn es ist
(.y + Ay) = (« + A u) (s + A ®)
^its-j-MAs + sAM + Aw-A®
hiervon y — uz
bleibt Ay = (m + Am) A® + s A«
also
Ay / , . s As , Am
Äi- t “ +A ” ) Ai + ‘Äi
Für die beliebige Abnahme der 4 Zu
wachse Ay, A®, Am und A* werden die
Differenzenquotienten die Differenziale und
u ist der Grenzwerth von m + A«
8 y 8 z du
folglich ist — W jr (- Z a -
Ox ox Ox
Man kann auch erklären: Für Ay = Am
= As = A* = 0 entstehen die Differen
ziale m + Am = m-f 0 = m u. s. w.
Anmerk. Ist y = Auz
so hat man —- • y = uz
f! =( “ +A
A® . Am
- -f s —
Ax Ax
A«
+ s -
8 y 8;
Ä dx dx _
8 y . dz du
woraus ~ = Au s— -f Az 5—
ox ox ox
12. Ist eine Function das Product be
liebig vieler (n) Yeränderlichen, von de
nen jeder ein I). zukommt, so ist das D.
der Function = einer Summe von nFac-
toren, voii denen jedes Glied das D. eines
Factors der Function multiplicirt mit dem
Product der übrigen (m —1) Factoren ist.
Wenn also y — u • v • 1® .... z
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