Collectivglas.
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Combination.
zu zertheilen ist. Beiden Bezeichnungen
gegenüber steht die continuirliche
oder concrete Gröfse, welche die Gröfse
im Raum ist.
Collectivglas ist jedes Glas, welches
die Lichtstrahlen sammlet und in einen
Punkt vereinigt, also jedes auf einer oder
beiden Oberflächen convexe Glas (vergl.
Brennglas 5). Man versteht unter C. aber
auch besonders das in einem zusammen
gesetzten Mikroskop befindliche Zwischen
glas, welches die durch das Objectivglas
convergirenden Strahlen noch mehr con-
vergirt, um das von dem Objectiv her
vorgebrachte Luftbild zu verkleinern, in
seinen Umrissen schärfer zu erhalten, das
Gesichtsfeld des Oculars zu vergröfsern,
und die nachtheilige Farbenzerstreuung
aufzuheben.
Collimation (collimare oder collineare
nach gerader Linie richten, zielen) be
deutet das Zusammenfallen zweier Rich
tungslinien, nämlich der wirklichen Linie
zwischen dem Auge und dem Object mit
der Linie, in welcher man nach demsel
ben Objecte zielt (visirt); und zwar bei
einem Winkel-Instrument das Zusammen
fallen der Visirlinie mit dem von der Al-
hidade bezeichneten richtigen Ivreistheil
des Limbus. Findet diese C. nicht statt,
so wird der gemessene Winkel unrichtig
abgelesen: das Instrument hat einen Col
li m a t i o n s fe h 1 e r.
Collimationsfehler, ein Fehler aus Man
gel der Collimation bei einem Winkel
instrument. Wenn bei Messung eines
Winkels beide Schenkel einzeln visirt
werden, so heben sich beide C. einander
auf. Wenn aber nur ein Schenkel visirt
wird, indem der Nullpunkt des Instruments
auf eine Reihe von Beobachtungen fixirt
ist, entweder in der vertikalen (nach dem
Zenith), oder in der Ilorizontalebene, z. B.
in der Mittagslinie, dann kann der Null
punkt aus seiner festgestellten Lage ge
rückt sein, und es ist die Messung auf
einen C. zu untersuchen. Es geschieht
dies durch Repitition (vergl. Borda’-
scher Kreis S. 394).
Es sei AC die Axe des Instruments,
Fig. 300.
A der Nullpunkt, CD die Yisirlinie nach
einem Stern. Vermuthet man, dafs Bo
gen AD in Folge eines C nicht genau
angegeben wird, so dreht man das Instru
ment um, wo dann CD in CD' fällt.
Fixirt man in dieser Lage das Instru
ment, dreht das Fernrohr aus der Linie
CD' wieder in die Visirlinie, und diese
fällt in d, so dafs Ad<AD’, so ist offen
bar nicht AC die richtige Verticale, son
dern aC in derjenigen Richtung, dafs
D'a — da; Bogen AD’— AD als Zenith
distanz des Sterns ist also unrichtig ab
gelesen: sie ist
dD’_ Ad + AD
~2 “ 2
Collimationslinie, die in den beiden
vor. Art. angeführte Visirlinie.
Combination (Arithm.) ist die Zusam
menstellung einer Anzahl aus mehreren
gegebenen gleichartigen Gröfsen, welche
hier Elemente genannt und in der Re
gel durch Buchstaben, auch wohl durch
Ziffern ausgedrückt werden.
Es seien
a, b, c, <7, e .. ..
die gegebenen Elemente, so sind
a, ab, cba, dacb, abced ....
aa, aaa, abab, aabbbc ....
Combinationen. Bei den G. der ersten
Reihe sind alle Elemente von einander
verschieden, diese C. heifsen C. ohne
Wiederholung; bei den C. der zwei
ten Reihe kommen einzelne Elemente
mehrere Male vor, diese C heifsen C. mit
Wiederholung, und es können die
gleichen Elemente wie Potenzen geschrie
ben werden : also a 2 = aa; a 3 = aaa; a 2 b 2
= aabb = abab u. s. w. Die Anzahl der
leichen Elemente heifst der Wieder-
o 1 u n g s e x p o n e n t.
Die C. werden nach der Anzahl der
combinirten Elemente, welche der Ex
ponent der C. heifst, in Klassen ge-
theilt. Ein einzelnes der gegebenen Ele
mente ist eigentlich keine C., sie heifst
jedoch C. der ersten Klasse. Union, wie
a, b, c, </..., ihr Exponent ist = 1. Eine
C. von 2 Elementen {ab, bb, cd...) heifst
0. der zweiten Klasse, Billion, deren
Exponent ist = 2. Eine C. von 3 Ele
menten {aaa, abc, ...) heifst Ternion,
eine C. von 4 Elementen Quaternion,
von 5 Elementen Quinion, von 6 Ele
menten S e n i o n u. s. w.
Eine C. heifst geordnet, wenn die
Buchstaben in der Ordnung des Alpha
bets einander folgen; abcd, aabb, abcc
sind geordnete; bac, dacb.... unge
ordnete 0. Eben so wird die Zusam-