Raumlehre. 116 Raumlehre.
incommensurabel, so denke man eine be
liebige Linie n, die dem s ten Theile des
Maasses gleich ist. Werden dann Seiten
AB und AD (Fig. 118) in Theile ge-
Fig. 118.
theilt, die gleich n sind, so bleibt von
AB ein Stück EB übn’g und von AD
ein Stück GD, welche beide kleiner als
n sind. Es entsteht dabei ein Rechteck
AEFG, welches kleiner als ABCD ist,
und das genau sich durch ein Quadrat
mit Seite n, also durch den s -sten Theil
des Flächenmaasses, also mittels eines
Bruches ganz wie oben gezeigt, durch
das Flächenmaass selbst ausdrücken lässt.
Enthalte jetzt AE die Linie n pmal, AG
dieselbe (/mal, so ist um ABCD zu fin
den, noch das Stück EBCH+DGFH hin
zuzunehmen. Da EB kleiner als n ist,
so enthält EBCH das Quadrat, welches
n zur Seite hat weniger als (/mal, und
DFHG dasselbe weniger als p mal. Da nun
n beliebig klein genommen werden kann,
so lässt sich der Fehler EBCH-\-DGFli
so klein machen, dass er ein beliebiger
Theil des Fhächenmaasses wird, also auf
jede gegebene Grenze der Genauigkeit
mit letzterem übereinstimmt.
Zusatz. „ Der Flächeninhalt eines Qua
drats wird gefunden, wenn man den Zah
lenwerth der Seite mit sich selbst mul-
tiplicirt, d. h. ins Quadrat erhebt.“
Es folgt dies einfach daraus, dass ein
Quadrat ein Rechteck mit gleichen Sei
ten ist.
Scholion. Ein Zahl mit sich selbst
multiplicirt giebt bekanntlich eine andre,
die man das Quadrat der ersteren nennt.
Es ist einleuchtend, wie dieser Ausdruck
der eben gegebenen geometrischen Be
trachtung entnommen ist. Man bezeichnet
aber auch, die arithmetische Ausdrucks
weise anschliessend, das Quadrat, welches
AB zur Seite hat, mit AB*, auch das
Rechteck, welches AB und AD zu Seiten
hat mit AB • AD, indem man für die
Linien und Flächen ihre Zahlenwerthe
substituirt denkt. Arithmetische Sätze
zeigen nun leicht, wie man aus Zahlen-
werthen von Quadraten und Rechtecken
die Seiten finden kann. Auch führen
arithmetische Betrachtungen leicht zu
geometrischen Sätzen, wenn man berück
sichtigt, dass jedes Product von Zahlen
unter deren Einheit man sich eine Linie
denkt den Flächeninhalt eines Rechtecks
verstellt. Z. B. Sei m der Zahlenwerth
eines Quadrats, x der von dessen Seite,
so ist
x' 1 — in, x — )/ m
d. h.:
„Der Zahlenwcrth der Seite eines Qua
drats wird aus dem des letzteren ge
funden, wenn man die Quadratwurzel
auszieht.“
Sei ferner a der Zahlenwerth der einen
Seite eines Rechtecks, in der Flächen
inhalt, und suchen wir die andere Seite x,
so ist
in
ax = m, x——,
a
Seien a nud h die Katheten eines recht
winkligen Dreiecks (Zahlenwerthe dersel
ben), so ergibt sich die Hypotenuse x
in folgender Weise. Nach dem Pytha-
goraeischen Satze ist:
x*—a*h* also x — ]/a a + b*
u. s. w. Die bekannte arithmetische
Formel:
(a + i) 5 = d J 4■ b* + 2ab
giebt wenn man sich unter a und b
Linien denkt folgenden wichtigen Satz:
A) „Theilt man die Seite eines Qua
drats in zwei beliebige Theile, so wird
das Quadrat aus vier Stücken bestehen,
wovon zwei Quadraten gleich sind, welche
immer eins der Stücke zu Seiten haben,
und die beiden andern Rechtecken, welche
beide Stücke zu Seiten haben.“
B) „Ein Quadrat dessen Seite die Dif
ferenz zweier gegebenen Linien ist, ent
hält das Quadrat jeder dieser Linien
weniger zwei gleichen Rechtecken, die
beide zu Seiten haben.“
Der folgende Paragraph giebt eben
falls eine Anwendung dieser Betrach
tungen.
E
VI. Lehn
L ehrsatz
ist das Quadra
spitzen Winke
der Summe t
Winkel, BD s<
die Projection
beweisen, dass
AB* = Ai
wo die arithr
vorigen Parag
tung haben. .
ADB ist:
AB
da man aber
Al
also:
AD*=:AC
so ergibt sich
AB* — AC* ■
und da in dei
BDC ist:
DB-
so ergibt sich
langt:
AB* ~ AC
Lehrsatz
winkligen Dri
dem stumpfer
den Seite gle
drate der beid
um das dopj
dieser Seiten
andern auf di
Beweis,
stumpfer Wini
sein, so ist
AB* = BD*-\-l
=Bl
BD* + CD 2 =
AB* = JSi
womit unser i