Raumlehre. 118 Raumlehre.
selben einzel
Ausmessung
auf beliebige
ist man mitte
Stande. Inde
Punkte in de
annimmt (Fig
grade Linien
Vieleck, dess
linigen Figm
womit der Satz für diesen Fall erwie
sen ist.
Sei jetzt (Fig. 122) das Parallelogramm
kein Kechteck, DAB der spitze Winkel,
mithin auch CBF = DAB ein solcher, ziehe
man DE und CF senkrecht auf AB, so ist
Dreieck ADE £ BCF, denn ausser den
Winkeln DAE und CBF sind die Rechten
einander gleich, und AD = CB. Es ist
also auch AE = BF. Man hat nun in
dem spitzwinkligen Dreiecke BAC nach
Lehrsatz 11.:
BDI = AD* + AB* - 2AB • AE
und im stumpfwinkligen Dreiecke ABC :
AC* = AB 2 + BC* + 2AB • BF
aber da AB • AE — AB • BF ist, ergibt
sich durch Addition, wenn man noch für
AB einmal das gleiche CD setzt:
AC* + BD* = AB 2 + BC* + AC* + DC 2 ,
womit der Satz allgemein bewiesen ist.
Aus diesem Satz lässt sich auch auf
Dreiecke eine Anwendung machen. Dazu
bedürfen wir jedoch eines andern Satzes.
Lemma. „Wenn die beiden Dia
gonalen eines Vierecks sich halbiren, so
ist dasselbe ein Parallelogramm.“
Beweis. Es sei (Fig. 121) BE = ED,
ÄE=EC. Dann ist Dreieck A EB £ CE D,
da 2 Seiten und die eingeschlossenen
Winkel (als Scheitelwinkel) gleich sind.
Hieraus folgt AB—CD.
Ebenso zeigt sich die Congruenz der
Dreiecke BE C und CEA, woraus AD = BC
folgt, und somit hat das Viereck je zwei
gleiche Gegenseiten, und ist somit ein
Parallelogramm.
Ist nun ABC (Fig. 122) ein beliebiges
Dreieck, E die Mitte von AC, so kann
man leicht das Parallelogramm vervoll
ständigen.
Für das Letztere gilt dann Lehrsatz 13.
oder wenn man setzt AD = BC, DC~AB,
BD — 2BE, so erhält man:
2AB*+2BC* - AC- + {2- BE)*
= AC* + 4:BE*,
d. h.
AB* ■+■ BC' 2 :
AC 2
+ 2 BE 2 ,
oder:
Zusatz. „Wenn man in einem Drei
ecke die Mitte einer Seite mit der ge
genüberliegenden Ecke verbindet, so ist
die Quadratsumme der beiden sie ein-
schliessenden Seiten gleich dem halben
Quadrate der dritten Seite vermehrt um
das doppelte Quadrat der Verbindungs
linie.“
Offenbar spricht sich dieser Satz weit
weniger gut als der Lehrsatz 13. aus,
mit dem er eigentlich identisch ist.
VIII. Lehrsätze. Aus der Aus
messung der Rechtecke folgen sehr ein
fach die Grundzüge für die Ausmessung
der übrigen Vielecke. Zunächst folgt
daraus, dass jedes Parallelogramm einem
Rechtecke von gleicher Grundlinie und
Höhe flächengleich ist, bei dem letzteren
aber die Höhe mit der an die Grund
linie anstossenden Seite gleichbedeu
tend ist.
Lehrsatz 14. „Der Flächeninhalt
jedes Parallelogramms ist gleich dem
Producte aus Grundlinie und Höhe des
selben.“
Ferner, da ein Parallelogramm doppelt
so gross ist als ein Dreieck von gleicher
Grundlinie und Höhe:
Lehrsatz 15. „Der Flächeninhalt
jedes Dreiecks ist gleich dem halben
Product aus Grundlinie und Höhe.
Scholion. Mit diesem Satze ist die
Möglichkeit gegeben jedes Vieleck aus
zumessen, indem man es auf irgend eine
Art in Dreiecke theilt, und jedes der-
Fig. 121.
Fig. 122.