Full text: R - S (6. Band)

Reibung. 
Reibung, 
4) Die Reibung bewegter Kör- Wenn ein Körper C (Fig. 319) sich 
per ist von der Geschwindigkeit auf einer schiefen Ebene AB befindet, 
unabhängig. ... Q1Q 
5) Dagegen ist die Reibung 
der Ruhe nicht dieselbe als die 
der Bewegung und zwar ist fast 
immer die er st er e die grössere. 
6) Findet zugleich Gleiten und 
Wälzen statt, so ist fast immer 
die wälzende Reibung so klein, 
i __ _ • a ; - «i 
^ ö . ~ o 
tende. 
Diese Gesetze sind jedoch nur annä 
hernd richtig, wie sie denn, wie schon 
bemerkt, nur als Erfahrungssätze gelten 
können. Der Abschnitt 5) wird die Mo 
dification, der sie erliegen, angeben. 
4) Vom Re ibungs coefficient en, 
dem Reibungswinkel und Rei 
bungskegel. 
Nach dem zweiten und dritten der obi 
gen Gesetze, ist, wenn N der Normal- ist. Setzen wir 
druck, R die Grösse der Reibung, d. h. 
diejenige Kraft, welche nöthig ist um 
die Reibung zu überwinden, 
R 
die um den Winkel ct gegen den Hori 
zont geneigt ist, so ist, wenn G das Ge 
wicht von C ist, G cos« der Normal 
druck, also <f G cos a die Grösse der 
Reibung, welche der Kraft G sin a, den 
der Körper C zum Sinken treibt, entge 
genwirkt. Es kann also erst dann Hin 
absinken von C eintreten, wenn G sin a 
grösser als (/G cos«, d. h. wenn 
tg « > (p 
tg )■ = <f 
7 = 
N 
eine constante Grösse, d. h. sie ist nur 
von dem Stoffe und dem Zustande der 
Körper, welche sich gegeneinander rei 
ben, abhängig, keinesweges aber von 
ihrem Drucke gegeneinander oder von 
dem Bewegungszustande. Der Ausdruck y> 
heisst: „Reibungscoefficient.“ Derselbe 
ist für die verschiedenen Materien be 
sonders zu ermitteln, und zwar auf ex 
perimentalem Wege. 
so erhalten wir den Winkel 1, dessen 
Tangente gleich dem Reibungs coefficien- 
ten ist. Derselbe wird „Reibungswinkel“ 
genannt. Wir haben mithin den Satz: 
„Damit ein Körper allein unter Ein 
fluss der Schwere auf einer schiefen 
Ebene sinkt, muss deren Neigung gegen 
den Horizont grösser als der Reibungs 
winkel sein.“ 
Die Beobachtung des Reibungswinkels 
gibt ein bequemes Mittel zur Bestimmung 
des Rcibungscoefficienten. 
Wenn zwei Körper AB und CD (Fig. 
320), auf welche die Schwere allein wirkt,
	        
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