Full text: R - S (6. Band)

Reibung. 
249 
Reibung. 
Coefficienten der Zapfenreibung. 
Trocken. 
fettig und benetzt 
geschmiert und 
benetzt 
Oel, Talg oder 
Schweinefett 
weiche u. gereinigte 
Wagenschmiere 
Schweineschmalz 
mit Graphit 
60 
Q> 
in gewöhn 
licher Art. 
gut unter- 1 
halten. 
Glockcngut auf Glockengut . 
_ 
0,097 
_ 
,, „ Gusseisen . . 
— 
— 
— 
— 
0,049 
— 
— 
— 
Schmiedeeisen auf Glockengut 
0,25 
0,189 
— 
0,075 
0,054 
0,090 
0,111 
— 
Schmiedeeisen auf Gusseisen 
— 
— 
— 
0,075 
0,054 
— 
— 
— 
Gusseisen 
— 
0,137 
0,079 
0,075 
0,054 
— 
— 
0,137 
Gusseisen auf Glockengut . . 
0.194 
0,161 
— 
0,075 
0,054 
0,065 
— 
0,166 
Schmiedeeisen auf Guajakholz 
0,188 
— 
— 
0,12 
— 
— 
— 
— 
Gusseisen auf Guajakholz , 
0,185 
— 
— 
0,100 
0,092 
— 
0,109 
0.140 
Guajak auf Gusseisen .... 
— 
— 
— 
0,116 
— 
— 
— 
0,153 
Guajak auf Guajak 
— 
— 
— 
— 
0,070 
— 
— 
— 
6) Arbeit der Reibung. 
Legt ein Körper gleitend den Weg s 
zurück, und ist N der Normaldruck, so 
ist yNs diejenige mechanische Arbeit, 
welche zur Ueberwindung der Reibung 
nöthig ist. Diese heisst „Arbeit der 
Reibung“. Ist die Unterlage beweglich, 
s t der Weg des gleitenden Körpers, s, 
der der Unterlage, so ist s = s, — s 2 zu 
setzen, also der relative Weg zu neh 
men. Der Ausdruck f/JVs ist dann die 
Arbeit der Reibung für beide Körper 
zusammen. Denn der schneller gehende 
Körper beansprucht die Arbeit <.fNs t , der 
langsamere gewinnt bei Zurücklegung 
des Weges durch die Reibung der Ar 
beit </Ns 1 , so dass (f N(s l — $,) die Ge- 
sammtarbeit ist. 
Bei der Zapfenreibung sei R der Druck 
zwischen dem Zapfen und dem Lager, 
r der Halbmesser des Zapfens. Die 
Reibung selbst ist gleich r/ß, und der 
zugehörige Weg ist der Umfang des 
Zapfens 2nr. Die Arbeit während der 
Umdrehung ist also ; 
2nrfRr. 
Werden in einer Minute n Umdrehungen 
gemacht, so ist die in der Secunde ver 
brauchte Arbeit: 
~^= 0.106 n,,rR. 
d. h. „die Arbeit der Reibung ist propor 
tional der Umdrehungszahl, dem Zapfen 
halbmesser, dem Zapfendrucke und dem 
Reibungscoefficienten.“ 
Die ersten drei Grössen sind also bei 
rotirenden Maschinen so gering zu neh 
men, als es der Zweck der Maschine 
und die Erforderniss der Festigkeit ge 
stattet. Die Arbeit der Reibung wird 
aber vermindert, wenn man die Zapfen 
lager durch Frictionsräder ersetzt. 
Welle AB (Fig. 323) ruht mit ihrem 
Zapfen C auf den Umfängen EH und 
E'H', der um D und D f drehbaren 
Räder. Ist R der Druck der Welle, so 
erhält man die Pressungen: 
N = N' = — —, 
2 cos — 
wo a — DCD' ist. Die Reibung bewirkt, 
dass die Räder mit dem Zapfen umlau 
fen, und es entstehen dabei in D und D f 
die Reibungen r/iV und deren 
Summe ist: 
« 
cos T 
Seien DE — ci, D'E f — a l die Radhalb 
messer, DK = D'K’ — die Zapfen 
halbmesser, so muss am Umfange der 
Räder oder an dem des Zapfens C zu 
ihrer Ueberwindung die Kraft: 
wirken, während dieselbe yR war, wenn 
Zapfen C unmittelbar in einer Pfanne 
ruht. — Mit Vernachlässigung der Ge 
wichte der Frictionsräder verhalten sich 
also die Arbeiten der Reibung in beiden 
Fällen wie
	        
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