Rösselsprung.
348
Rösselsprung.
In derselben Weise wird nun 63 auf
ein Feld gebracht, welches nach b führt.
Sind mehr Felder durch Buchstaben be
setzt, so ist ebenso fortzufahren, so dass
schliesslich das ganze Schachbrett mit
Rösselsprüngen ausgefüllt ist. !ln unserra
Beispiele sucht man zwei Felder von
denen eins nach 63, das andere nach b
führt, und deren Zahlen sich um 1 un
terscheidet, jedoch so, dass die zu 63
führende Zahl die grössere ist. Es
führt nun 5S nach 63 und 57 nach b.
Die Anordnung lässt sich also wieder
ändern in:
1 ... 9, 62 ... 58, 63, 10 ... 57, b.
Setzt man diese Anordnung der Züge
fest, so kann man 64 für b schreiben.
Man hat also folgendes Schema eines
Rösselsprunges.
40
27
60
9
38
25
54
7
61
16
39
26
59
8
37
24
28
41
10
15
46
55
6
53
17
62
47
56
13
58
23
36
42
29
14
11
48
45
52
5
63
18
31
44
57
12
35
22
30
43
2
49
20
33
4
51
1
64
19
32
3
50
21
34
an eine beliebige Stelle unter den mit
Zahlen besetzten verlegen. Man nimmt
nämlich irgend ein Feld, von wo man
zum letzten (hier 62) gelangen kann.
Ein solches ist hier z. B. 23, da nun
23 auch nach 24 führt, so kann die
Ordnung 24 bis 62 umgekehrt werden,
durch Wiederholung dieses Verfahrens,
gibt man der 62 eine beliebige Stelle.
IV. Es lässt sich so die Zahl 62 in
ein Feld bx-ingen, dass nach a führt.
In unserm Falle z. B. kann 10 nach a
führen, und da Feld a sowohl nach 10
als nach 62 führt, so kehrt man die
Ordnung 10 bis 62 um, es wird dann’ 62
nach a führen, also bei der neuen An
ordnung statt a, 63 zu schreiben sein.
Die Ordnung ist also:
1, 2 ... 9, 62, 61 ... 10, 63
Natürlich ist die Anzahl der mög
lichen Rösselsprünge eine sehr grosse,
und man kann dieselben durch mancherlei
Bedingungen erschweren.
Ein einfaches Mittel einen Rösselsprung
durchs’Schachbi'ett zu machen, gibt Colini.
Man sondre vom Brette die mittleren
16 Felder ab, es zerfällt dann das Bx-ett
in zwei Theile einen inneren, der ein
Quadrat von 16 Feldern bildet, und eine
äussere Einfassung von 48 Feldern, die
an jeder der vier Seiten aus zwei Strei
fen besteht. Man lässt nun in irgend
einem dieser vier Gebiete von zwei
Streifen den Springer vier Schritte thun,
von denen zwei gleichzeitig den angren
zenden Gebieten angehören, macht nun
der Springer in einem dieser Gebiete
und dem daran grenzenden je drei Schritte,
im letzten aber zwei, so liegen in jedem
Gebiete vier Schritte, zusammen aber
nur 12, beim 13ten Schritte geht der
Springer ins 16 feldige Quadrat hinein, wo
er bis zum 16ten Spi’unge verweilt, mit
dem 17 ten Sprunge geht er wieder in
die Einfassung, und nach viermaligem
Wiederholen dieser Sprünge ist das Brett
ausgefüllt.
Von den mannigfachen Anoi'dnungen
dieser Art folgt auf der nächsten Seite
ein Beispiel.
Mit der Theorie der Rösselsprünge
haben sich auch Vandermande (1771)
und in neuester Zeit Minding beschäftigt.
Wir erwähnen bei dieser Gelegenheit
noch einer andern durch Rechnung zu
lösenden Aufgabe, zu welcher das Schach
spiel Anlass gegeben hat, und die mit
dem Rösselsprünge eine gewisse Ana
logie hat.
Es handelt sich darum, auf ein Schach
brett 8 Königinnen aufzustellen, derart,
dass keine irgend eine der andern, nach
dem Gang, welchem die Königin auf