Säulenweite.
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Satellit.
und Sparrenköpfen, oft auch durch tie
fere Cannelirungen aus. Sie ist die zier
lichste von allen.
Die römische Säulenordnung ist inso
fern keine neue, als ihr Kapital aus dem
der ionischen und korinthischen zusam
mengesetzt ist.
Die hetrurische ist nur eine ganz ein
fache dorische Säule.
Der Schaft einer Säule erleidet von
unten nach oben eine Verjüngung.
Was die Tragfähigkeit der Säulen an
betrifft, so vergleiche den Artikel: Trag
fähigkeit.
Säulenweite ist die Entfernung zweier
Säulen von einander.
Säulenzahl (Arithmetik).
So heisst das Produkt einer Polygonal
zahl in ihre Seite. Z. B.:
Seite
1
2
3
4
5
6
Triangularzahl
1
3
6
10
15
21
Säulenzahl
1
6
18
40
75
126
Seite
1
3
5
7
9
11
Tetragonalzahl
1
4
9
16
25
36
Säulenzahl
1
12
45
112
225
396
Da die Polygonzahlen eine arithme
tische Reihe zweiter Ordnung bilden, so
bilden die Säulenzahlen eine solche dritter
Ordnung.
Sagitta, Pfeil (Trigonometrie).
Die Entfernung der Mitte eines Bogens
von der Mitte der dazu gehörigen Sehne.
In der Trigonometrie wird hierbei ge
wöhnlich der Radius des Bogens gleich
Eins gesetzt. Ist « dann der Bogen
oder der zugehörige Centriwinkel, so ist
sagitta («) = 1 —
cos — = sm vers
2
sagitta (2n — «) = 1 -f- cos — = 2
u
Also, wenn sich zwei Winkel zu vier
Rechten ergänzen, so ergänzen sich ihre
Sagitten zu zwei Radien oder zum Durch
messer. In neueren Schriften wird der
Ausdruck Sagitta nicht mehr gebraucht.
Saite (Akustik).
Ein elastischer gewöhnlich an beiden
Endpunkten befestigter und gespannter
Faden, der durch Berührung in Schwin
gungen geräth und somit die Entstehung
eines Tons veranlasst. (Vergleiche den
Artikel: Schwingungen.)
Sammelglas (Optik).
Eine Linse, die entweder nach beiden
Seiten convex oder doch so gekrümmt
ist, dass die beiden Seiten eine scharfe
Schneide mit einander bilden, wozu nö-
thig ist, dass wenigstens eine Seite, und
zwar die am meisten gekrümmte convex
sei. — Die Sammelgläser geben von ent
fernten Gegenständen ein umgekehrtes
Bild auf der andern Seite des Glases.
In dieser Eigenschaft finden sie ihre Ver
wendung als Brenngläser, Objective an
Fernröhren nnd Mikroscopen, der Ca
mera obscura u. s. w.
Nahe Gegenstände rücken die Sammel
gläser scheinbar weiter hinaus, ohne dass
der Gesichtswinkel sich ändert. Diese
Eigenschaft macht sie zu Lupen, Brillen
für Fernsichtige, Ocularen an Fernrohren
und Mikroskopen geeignet. (Vergl. den
Artikel: Linse.)
Satellit (Astronomie).
Satellit, Trabant oder Mond heisst ein
Planet der einem grösseren so nahe ist,
dass er ausser der Revolution um die
Sonne, welche er mit diesem gemein hat,
noch eine solche um den Hauptplaneten
vollführt.
Ausser dem Satelliten unserer Erde,
sind vier dergleichen bei Jupiter, acht
beim Saturn, vier beim Uranus bekannt.
Vom Neptun ist einer bisher entdeckt,
ein zweiter fraglich. Unser Mond dreht
sich in gleichmässiger Bewegung um
seine Axe in derselben Zeit als er seine
Revolution um die Frde vollfährt. Dies
hat, wie La Place theoretisch zeigt,
immer stattgefunden, obgleich die Revo
lutionszeit des Mondes sich ändert. Auch
hat die Beobachtung dasselbe Gesetz für
drei Jupitermonde ergeben. Von den
übrigen ist es aus theoretischen Grün
den mindestens als sehr wahrscheinlich
anzunehmen.
Die Bewegung um den Hauptplaneten
geschieht gemäss der Keppler’schen Ge
setze, also abgesehen von den hier aller
dings bedeutenden Störungen in einer
Ellipse, deren Brennpunkt der Haupt-
planet einnimmt. Setzt man die beiden
Bewegungen um die Sonne und um den
Hauptplaneten zusammen, so entsteht
eine Linie, welche sich bei unserm Monde
wellenförmig über die vom Hauptplaneten
durchschrittene Bahn hebt und senkt.