Satellit.
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Satellit.
Bei den Jupiters- und Saturnsmonden
hat diese Linie jedoch Schleifen (d. h.
sie schneidet sich selbst). Es tritt dies
ein, wenn der Trabant sich schneller um
den Hauptplaneten, als dieser um die
Sonne bewegt. Gewöhnlich unterscheidet
man beim Erdmonde drei Hauptstörun
gen, neben denen es jedoch noch viele
andere gibt. Die erstere ist: Die Evection,
welche Ptolomäus entdeckt hat. Sie hängt
vom Abstande des Mondes von der Sonne
ab. Sie kann machen, dass der Mond
seine Stellungen in der Bahn bis auf
1° 20' ändert. Die zweite Störung heisst
Variation, und ist von Tycho de Brahe
entdeckt. Sie ist am grössten, wenn der
Mond 45° oder 132° nach der einen
oder der andern Seite von der Sonne
entfernt ist, also in den Zeiten, welche
in der Mitte zwischen Vollmond und
letztem Viertel, oder zwischen letztem
Viertel und Neumond, Neumond und
erstem Viertel, erstem Viertel und Voll
mond liegen. Die dritte Störung kommt
von der Stellung der Erde zur Sonne
her; sie macht, dass im Winter, wo
Sonne und Erde sich näher sind, der
Mondlauf langsamer als im Sommer ist.
Die Rotation des Mondes ist keiner pe
riodischen Störung unterworfen. Durch
die ungleichmässige Bewegung des Mon
des um die Erde verglichen mit der
gleichmässigen Rotation, entsteht ein pe-
riodisches Schwanken (Libration genannt),
welches bewirkt, dass wir nicht immer
genau dieselbe Mondhälfte sehen.
Umlaufszeit
wahre sy
Die Störungen bewirken, dass die Nei
gung der Mondbahn zur Ekliptik und
die Durchschnitte beider Bahnen verän
derlich sind. Die Knotenlinie macht
schon in 8 Jahren 218 Tagen 21 Stun
den 22 Minuten 46 Secunden einen
Winkel von 360° entgegengesetzt der
Bewegung des Mondes um die Erde,
Diese Bewegungen aber ändern sich im
Laufe der Jahrtausende. Auch die Um
laufszeit der Mondbahn ist, wie theore
tische Betrachtungen zeigen, veränderlich.
Sie nimmt ab, freilich in Jahrtausenden
nur um Hunderttheile von Secunden.
Dieses Abnehmen wird erst nach Ver
lauf von mehreren Jahrtausenden wieder
in ein Zunehmen übergehen.
Die grosse Axe der Mondbahn durch
läuft in 310 Tagen 13 Stunden 48 Mi
nuten 53 Secunden den ganzen Himmel
im Sinne der Mondbewegung, jedoch
ungleichmässig. Die Theorie der Störun
gen unseres Mondes ist höchst schwierig.
Noch schwieriger indess ist die der Ju
piters- und Saturnsmonde, da bei den
selben nicht nur die Sonne und der
Hauptplanet auf die einzelnen Monde,
sondern auch diese auf einander störend
einwirken. Aus der Einwirkung, die
ein Planet auf seine Trabanten ausiibt,
kann man die Masse des ersteren be
rechnen, ganz wie man die Masse der
Sonne aus ihrer Einwirkung auf die
Erde bestimmt.
Es folgen hier die Zahlenangaben für
die Trabanten unseres Sonnensystems:
... _ . . Neigung der
aodische Exentncität ,, ,
E r d m o n d.
27 T.
7 h
43'
11,5"
29 T. 12 h 44' 2,9"
0,0548442
5° 8'49"
Jupitersmonde.
1
IT. 18h
27' 33,50"
IT. 18h 28' 35,95"
0
3° 5'24"
2
3
13
13
42,04
3
13 17 53,37
0
3 4 25
3
7
7
42
33,36
7
3 59 35,82
0,001348
3 0 28
4
16
16
32
11,27
16
18 5 7,02
0,007275
2 40 58
Saturnsmonde.
Mimas
0T.
22 h
36'
17,06"
—
T. 22h 36' 24,04"
0,06889
Enceladus
1
8
52
57,80
1
8 53 12,92
?
Tethys
1
21
13
32,96
1
21 13 49,0
0,00551
1° 33' 16"
Dione
(gegen die Kingebene)
2
17
44
51
2
17 45 51
?
Rhea
4
12
25
11
4
12 27 55
?
Titon
5
22
41
25,1
15
23 15 32,0
0,02922326
27 33 46,4
Hyperion
(gegen die Ekliptik)
21
4
21
6
0,115
Japetus
79
7
54
79
22 4
?
25