Statik.
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Statik.
Also auch:
„Soll eine Kraft zwei andern P und Q,
die einen Punkt A angreifen, das Gleich
gewicht halten, so muss sie der Diago
nale des aus P und Q gebildeten Pa
rallelogramms gleich aber entgegengesetzt
sein,“
Dieser Satz ist natürlich die Grund
lage der Lehre vom Gleichgewicht, ganz
wie das Parallelogramm der Kräfte die
der Mechanik überhaupt.
Wir müssen jetzt noch etwas auf den
allgemeinen Fall eingehen, wo eine be
liebige Anzahl von Kräften gleichzeitig
denselben Punkt A angreifen.
Seien zunächst wieder nur zwei Kräfte
gegeben AB und AC (Fig. 410) und sei
Fig. 410
AB t die Mittelkraft, so ist CB l gleich
und parallel AB. Wenn man also die Kraft
AB in ihrer Richtung nach dem Endpunkte
C der Kraft AC verlegt, so bilden diese mit
ihrer Mittelkraft ein Dreieck.
Wenn man die Seiten einer Figur so
durchschreitet, dass man von dem End
punkt A einer Seite bis zu ihrem andern
C fortgeht, von C bis zum andern End
punkte B t der folgenden Seite u. s. w., so
soll diese Richtung als die eine, dagegen
die Richtung von B l nach C, von C
nach A u. s. w. als die entgegengesetzte
betrachtet werden. Es folgt also hieraus :
„Wenn man von zwei Kräften, die
einen Punkt angreifen, die eine nach dem
Endpunkte der andern verlegt, so bilden
sie mit ihrer Mittelkraft ein Dreieck,
dabei sind die Seitenkräfte in einer Rich
tung, die Mittelkraft in der entgegenge
setzten zu nehmen.“
Nimmt man dß, in umgekehrter Rich
tung, so hat man die Kraft B V A, welche,
an A angebracht, AC und AB das Gleich
gewicht hält. Also:
„Wenn drei Kräfte an einen Punkt
angebracht, einander Gleichgewicht hal
ten sollen, so bilden sie, jede nach dem
Endpunkte der vorhergehenden verlegt,
ein Dreieck, dessen drei Seiten in der
selben Richtung zu nehmen sind.“
Komme jetzt zu AB und AC eine
dritte Kraft AD hinzu.
Wir bemerken, dass AD nicht mit
AB und AC in einer Ebene zu liegen
braucht.
Um die Mittelkraft von AB, AC, AD
zu erhalten, brauchen wir nur die Mittel
kraft AB V der beiden erstem mit AD
zu vereinigen. Ist AE diese Mittelkraft,
so bilden AC, CB t (gleich und parallel
AB) B(gleich und parallel AD) mit
AE ein geschlossenes Viereck, von dem
alle Seiten bis auf AE in derselben Rich
tung zu nehmen sind. Indem man so
fortfährt, kommt man zu folgendem Satz:
„Die Mittelkraft von n Kräften, welche
einen Punkt A angreifen *wird gefunden,
wenn man jede an den Endpunkt der
vorhergehenden verlegt, ohne ihre Rich
tung zu ändern. Die Ordnung, in der
dies geschieht ist gleichgültig. Diejenige
Grade, welche die so entstehende ge
brochene Linie zum geschlossenen n + 1
Ecke ergänzt, stellt die Mittelkraft vor.
Jedoch ist sie in der den übrigen Seiten
entgegengesetzten Richtung zu nehmen.“
Selbstverständlich braucht das geschlos
sene Vieleck kein ebenes zu sein.
Ausserdem ergibt sich noch folgender
Satz Jfür das Gleichgewicht ganz wie
oben:
„Damit n Kräfte, welche einen Punkt
A angreifen sollen, sich in Gleichgewicht
halten, ist es nothwendig und ausreichend,
dass, wenn man jede an den Endpunkt
der vorhergehenden in beliebiger Ord
nung anbringt, dieselben ein geschlos
senes Vieleck bilden, dessen Seiten alle
in derselben Richtung zu nehmen sind.“
In diesem Satze ist die Statik eines
Punktes gewissermaassen vollständig ent
halten, und es bedarf nur der analyti
schen Ausführung desselben.
4) Ueber das Verhalten der
Kräfte zu den Punkten und Kör
pern, welche sie angreifen. Ueber
die Begriffe derMasse undDich-
ti gk ei t
Den Kräften kommen in Bezug auf
die Punkte oder Körper, welche sic an
greifen, gewisse Eigenschaften zu, von
denen hier zunächst nur zum Theil die
Rede sein soll.