Statik.
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aus. Man kann aber ihre Entfernung r
so gering annehmen, wenn der Körper,
dem sie angehören, nämlich continuirlich
ist, dass die Dimensionen von A und B
im endlichen Verhältnisse zu r stehen.
Denkt man sich nun A und B getheilt,
so wirken Kräfte von endlich verschie
dener Richtung, die alle von B ausge
hen auf A. Man kann also nicht an
nehmen, dass sich die Kraft, welche von
ß ausgeht, gleichmässig auf A erstreckt.
Vielmehr ändern sich diese Richtungen
und Grössen noch, wenn man A und B
einander näher liegend denkt als an
fänglich, und die Einwirkungen der Co-
häsionskräfte würden somit ganz unbe
stimmt sein, und jede Berechnung un
möglich machen, da eine solche voraus
setzt, dass wenigstens unendlich kleine
Theile eines Körpers nur von gleich
mässig sich darüber erstreckenden Kräf
ten angegriffen werden.
Man nimmt nun gewöhnlich an, dass
die Atome der Körper in der Natur nicht
continuirlich, sondern so gelagert sind,
dass jeder vom andern eine Entfernung
hat, die so gross gegen die Dimensionen
des Atoms selbst ist, dass das Vcrhält-
niss dieser Grössen als unendlich ge
dacht werden kann. Offenbar sind dann
alle Theile von A von irgend welchen
Theilen von B als gleich entfernt, und
die Kräfte, welche zwischen diesen Thei
len herrschen, als parallel und gleich zu
betrachten, so dass diese Kräfte, welche
sich über A und B erstrecken gleich
mässig sind.
Eine andere Annahme, welche man
gewöhnlich macht, wonach man den Ato
men in der Natur eine UnVeränderlich
keit der Gestalt zuschreibt, ist unnöthig,
da das Atom ja bei unserer ersten An
nahme nur Kräften unterliegt, welche es
gleichmässig angreifen, also eine Form
änderung von selbst nicht stattfindet.
Diese letztere Annahme ist aber auch
unstatthaft, denn unveränderlich kann
auch ein sehr kleiner Körper nur ver
möge gewisser in ihm herrschender Kräfte
sein, welche den Formänderungen das
Gleichgewicht halten. Es würde also die
bei der ersten Annahme gehobene Schwie
rigkeit sich hier aufs Neue herausstellen.
Indess kann in der That noch die Frage
entstehen, wie sich denn die Theile eines
Atoms gegen einander in Bezug auf die
darin wirkenden Kräfte verhalten. Die
Antwort würde sein, dass es auf diesel
ben gar nicht ankommt, da man nicht
die Gestalt und die Aenderung dersel
ben in Bezug auf jedes Atom, sondern
nur in Bezug auf den Körper selbst der
Betrachtung zu unterwerfen hat. Eine
dritte Annahme, vermöge deren Einige
statt der Atome nur mathematische
Punkte, von denen Kräfte ausgehen
(Kraftcentra), sich denken, ist daher eben
falls ohne alle Nothwendigkcit, und diese
ist jedenfalls die unstatthaftese von allen.
Denn die Atome sind ja nicht allein die
Ausgangspunkte von Kräften, sondern
Kräfte wirken auch auf dieselben und
setzen sie in Bewegung. Wie aber ein
mathematischer Punkt oder ein Kraft
centrum bewegt werden soll, ist gewiss
nicht klar. Bewegung ist Kaumänderung,
der bewegliche Gegenstand muss also
einen bestimmten Raum, sei er endlich
oder unendlich klein, zunächst einnehmen.
Aber auch die erste Annahme, dass
die Atome von einander sehr grosse Ent
fernungen haben, lässt sich durch eine
andere ersetzen, wobei den Körpern die
Continuität verbleiben kann. Man braucht
nämlich nur anzunehmen, dass zwei
Atome A und B in beliebiger Nähe von
einander sich befinden können, ihre An
ziehung und Abstossung auf einander
erst dann eine merkliche Grösse an
nimmt, wenn ihre Entfernung gegen
ihre Dimensionen sehr gross ist.
Von dieser Annahme, welche über die
Lagerung der Atome gar nichts voraus
setzt, wollen wir als von der Allgemei
nem hier ausgehen. Sic schliesst die
erst gegebene als einen besondern Fall
ein. Ob diese von der Natur bestätigt
wird oder nicht, bleibt also dahingestellt.
Eine Entscheidung darüber wird sich in
der That wohl kaum treffen lassen.
Ueberhaupt muss über die Kräfte,
welche von Punkt zu Punkt, gleichviel
ob dieselbe einem Körper angehören oder
nicht, folgendes bemerkt werden.
In merklichen Entfernungen wirken
nur Kräfte von der Form also die
r‘
Function f(r) ist = —, wo A eine belie
bige Constante ist. Diese Kräfte sind
also völlig bekannt.
In sehr kleinen Entfernungen dagegen
wirken Kräfte deren, Intensität sich nicht
vollständig bestimmen lässt. Woher dies
komme, und warum dieselbe von denen in
grösserer Entfernung abweicht, ob die
verschiedene Natur der Atome, nament
lich auch der Gegensatz zwischen Kör
per-Atome und denjenigen Atomen,
welche dem Aether angehören, also die
Erscheinungen von Licht und Wärme
hervorbringen, hier einen Einfluss aus-