ist M' kleiner als N. Die Gleichungen
1) , 2), la) und 2a) bleiben also für den
ganzen Stoss gültig, wenn man unter
U, V, W, P, Q, R die entsprechenden
Grössen versteht, wie sie nach dessen
Vollendung sich ergeben; für N aber
die Gesammteinwirkung N-j- M r schreibt.
Nimmt man an, dass das Yerh'ältniss
—, welches im Fall vollständiger Elasti-
cität gleich Eins, im Falle des unelasti
schen Stosses gleich Null ist, in allen
andern Fällen gegeben und gleich « sei, so
ist iV + M = N (1 -f- t), und der Gang der
Rechnung im Falle des elastischen Stosses
der folgende. Aus den Gleichungen 1),
2) , la), 2a), 8), wie sie hier stehen, wird
nur N berechnet, woraus sich N (1 -j- f)
ergibt. Dieser Ausdruck wird dann in
1), 2), la), 2a) für N geschrieben, und
aus diesen zwölf Gleichungen U, V, W,
P, Q, R und die entsprechenden Grössen
für den andern Körper berechnet, Avie
sie sich nach Schluss des ganzen Stosses
ergeben.
Von der Grösse s nehmen wir an,
dass sie, wie die Erfahrung zu zeigen
scheint, von den Elasticitäts - und Di
mensionsverhältnissen der beiden Körper
abhänge.
Es bleibt noch übrig, diese Entwick
lungen von den obengemachten Beschrän
kungen zu befreien.
a) Seien noch immer zwei Körper vor
handen, mögen diese aber sich gleich
zeitig in n Punkten stosscn. Es kom
men dann statt des mit N multiplicirten
Gliedes in 1) und 2) so viel Glieder als
Berührungspunkte vorhanden sind, also
statt der Glieder Na, . . . N (cß — by)
treten Summen von der Form:
Na + JVV + N"a", . . . N (cß — by)
+ A" {c'ß' - b'y') + . . ?
ein. Statt der Gleichung 3) hat man
eben so viel entsprechende Gleichungen
als Berührungspunkte, wo die Grössen
a \ b >. c - «» ß, Y’ «1. «D Yi,
die jedem Punkte entsprechenden sind.
Dadurch entstehen gewisse Beziehungen
zwischen den Lagen der Berührungs
punkte, wie dies auch sein muss. Da
gegen reichen die Gleichungen 1) und 2)
nicht völlig mehr zu, die Spannungen zu
bestimmen, wenn nicht anderweitig über
dieselben etwas festgesetzt ist.
Was von den N gilt, tritt ebenfalls
auch bei N (1 -f-1) ein; die Grösse *
braucht übrigens nicht für alle Punkte
dieselbe zu sein.
b) Mögen sich die funkte in einer
ganzen Fläche berühren. Ist df das
Element derselben, so ist in den Glei
chungen N mit Ndf zu vertauschen, und
die Summen für alle Punkte der Fläche
zu nehmen, so dass statt
Na . . . N (cß — by) . . .
Glieder von der Form:
f Nadf, j N (cß - by) df
erscheinen. Die Gleichung 3) gilt dann
für alle Punkte der Berührungsfläche.
Die Bestimmung von N ist in diesem
Falle noch weniger vollständig als im
Falle a).
Ist die Berührungsstelle eine Ebene,
so ist a, ß, y für diese constant, also
das entsprechende Glied in den Glei
chungen 1) gleich aH, ßH, yH wo
H= j' Ndf
ist. Oft kann man annehmen, dass die
Grösse N für alle Punkte der Berüh
rungsstelle dieselbe sei, es ist dann,
wenn F der Flächeninhalt derselben ist;
j Ndf = NF.
Sind a 0 , b u , c 0 die Coordinaten des
Schwerpunkts der Berührungsstelle, so
ist in den Gleichungen 2) zu setzen:
j*Ncdf — Nc 0 F . . ,
die Gleichung 3) multiplicirt man mit pt
und integrirt. Hieraus folgt, dass in die
sem Falle die Gleichungen 1), 2), 3),
wie beim Punkte sind, wenn man bezüg
lich vertauscht;
N, a, b, c mit NF, a 0 , b Q , c 0 .
Die Aufgabe ist also wie beim Punkte
zu behandeln. Diese Annahme recht
fertigt sich aber nur dann, Avenn alle
Punkte der Berührungsstelle dieselbe Ge
schwindigkeit haben. D. h. wenn keine
Rotation stattfindet.
c) Seien die Körper oder einer davon
an der Berührungsstelle nicht continuir-
lich gekrümmt. Die Normalrichtung ist
dann nach allgemein statischen Principien
zu ersetzen:
A) im Falle der Stoss in einer Kante
stattflndet, durch die Linie, welche 'die
beiden auf der Kante senkrechten Tan
genten im Berührungspunkte halbirt;
B) im Falle derselbe in einer Ecke
stattfindet, durch die Richtung, welche
so viel gleichen Kräften, als Flächen in
der Ecke zusammenstossen und diesen
normal gerichtet sind, als Resultante
entspricht.
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