Radlinie.
Rad. 61
Fig. 57.
Die Theorie der Zahnräder ist ent
halten in Eitelweins Statik, Hachette
Traité élémentaire des machines, Willis
Principles of Mechanism, Olivier geo
metrische Theorie der Zahnräder. Die
sem Artikel ist namentlich zu Grunde
gelegt. „Weisbachs Lehrbuch der Inge
nieur, und Maschinen - Mechanik,“
Rad. Vergleiche die Artikel : Wasser
rad, Wagen.
Rad an der Welle, Radwelle (siehe
Rad).
Rädicand, der Ausdruck, aus dem eine
Wurzel gezogen wird.
Radius, Halbmesser, ist im Kreise die
jenige Grade, welche vom Mittelpunkt
bis zur Peripherie sich erstreckt.
Bei den Kegelschnitten, welche einen
Mittelpunkt haben, also bei Ellipsen und
Hyperbeln, heisst Radius ebenfalls die
Grade, welche von demselben bis zur
Curve gezogen ist. Während die Radien
eines Kreises gleich sind, ist dies bei
denen der Kegelschnitte nicht der Fall.
Dagegen sind diejenigen beiden Radien,
welche in eine grade Linie fallen, auch
bei den Kegelschnitten unter einander
gleich ; d. h. jede Grade, die von einem
Punkte der Peripherie zum andern und
durch den Mittelpunkt geht, wird in dem
letzteren halbirt. Die Parabeln haben
keinen Radius, oder vielmehr derselbe
ist unendlich gross, da der Mittelpunkt
einer Parabel in die Unendlichkeit rückt.
Auch die Kugeln und überhaupt die
Flächen zweiter Ordnung haben Radien,
und wird darunter die grade Linie ver
standen, welche einen Punkt der Ober
fläche mit dem Mittelpunkte verbindet,
Auch hier sind die zwei eine Grade bil
denden Radien gleich. Bei denjenigen
Flächen zweiter Ordnung, wo der Mittel
punkt ins Unendliche rückt, ist ebenfalls
der Radius unendlich gross zu denken,
und ist dies namentlich bei den Para
bel oiden der Fall.
Rädius Vector, auch wohl gradezu Ra
dius im allgemeineren Sinne genannt,
ist diejenige grade Linie, welche sich
von einem beliebigen als fest zu betrach
tenden Punkte, dem Pole, nach irgend
einem Punkte einer Curve oder Fläche
erstreckt. Der Radius vector und der
Centriwinkel oder das Argument bilden
die Polarcoordinaten in der Ebene, der
Radius vector in Verbindung mit zwei
Winkeln die Polarcoordinaten im Raume
(siehe hierüber den Artikel: Analytische
Geometrie).
Radius der Krümmung, Krümmungs
radius ist der Radius eines Kreises,
welcher eine einfach oder doppelt ge
krümmte Curve in einem gegebenen Punkte
so innig als möglich berührt. Derselbe
kann auch definirt werden als der Ra
dius eines Kreises, welcher durch drei
einander unendlich nahe Punkte einer
Curve geht. Je grösser der Krümmungs
radius ist, desto geringer ist die Krüm
mung der Curve. Bei einer geraden
Linie ist in jedem Punkte der Krüm
mungs-Radius unendlich gross. Man
betrachtet daher den umgekehrten Werth
des Krümmungsradius als das Maass der
Krümmung. Wird unter ds das Element
der Bogenlänge der Curve, unter dl der
unendlich kleine Winkel verstanden, den
zwei nächste Tangenten mit einander
bilden, und ist r der Krümmungsradius,
so hat man:
ds
und es ist folglich:
das Maass der Krümmung.
Radix siehe : Wurzel.
Radlinie gleichbedeutend mit Cycloide.
1) Gemeine Cycloide.
Es wird unter Cycloide im engeren
Sinne diejenige Curve verstanden, welche
ein Punkt der Peripherie eines Kreises
beschreibt, der sieb auf einer graden
Linie wälzt oder rollt, d. h. der sich auf
der graden Linie so bewegt, dass er
dieselbe stets berührt, und um den mo
mentanen Berührungspunkt eine unendlich
kleine Drehung macht. Das abgerollte
Stück des Kreises und der Theil der
Graden, den er zurücklegt, werden also