Raumgrösse.
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Raumgrösse.
Raui
II. Durch eine grade Linie und einen
Punkt, der nicht in ersterer liegt, (oder
was dasselbe ist, durch drei Punkte, die
nicht in einer Graden liegen) lässt sich
stets eine und nur eine Ebene legen.
Bei der eben beschriebenen Bewegung
muss die Ebene nämlich einmal in eine
Lage kommen, wo sie einen beliebigen
Punkt in sich aufnimmt. Selbstverständ
lich sind diese Auseinandersetzungen in
I. und II. nicht als Beweise zu betrach
ten. Sie gehen eben nur diejenigen
Eigenschaften des Raumes, welche man
in den Anfängen der Raumlehre mit
Bezug auf die Ebene voraussetzen muss.
Jede nicht ebene Fläche heisst krumm.
(Man kann auch gebrochene und ge
mischte Flächen, welche ähnlich wie die
entsprechenden Linien zu definiren sind,
von den krummen absondern.)
Eine neue Art der Raumgrössen ist
der Winkel. Wir sprechen hier nur von
Winkeln zwischen Linien. Winkel zwi
schen Ebenen und Winkel zwischen einer
Linie und einer Ebene werden in der
Körperlehre oder Stereometrie auf Winkel
zwischen Linien zurückgeführt.
Von der gewöhnlichen Definition der
Winkel: „Ein Winkel ist der Unterschied
in der Richtung zweier Linien“, glauben
wir als einer nicht klaren absehen zu
müssen. Eben durch den Winkel den
zwei Linien machen, kommt uns zum
Bewusstsein, dass sie ungleich gerichtet
sind. Wir messen den Unterschied ihrer
Richtung eben durch den Winkel, wel
chen sie machen, und ist uns nicht ein
leuchtend, wie man ohne diese Messung
vorher vornehmen zu können, von einem
grossem oder kleineren Unterschied der
Richtung sprechen will. Ueberhaupt
scheint es nothwendig bei der Definition
der Winkel die Ebene zu Hülfe zu neh
men. Man kann nämlich einen Winkel
nur messen oder theilen, wenn man zwi
schen seinen Schenkeln und zwar in
deren Ebene sich andere Linien gezogen
denkt, so dass nothwendig die Ebene
eine Stelle in der Definition des Win
kels finden muss. Um eine solche zu
geben, scheinen uns folgende Betrach
tungen nöthig zu sein.
I. Eine grade Linie kann ihre Lage
derart verändern und zwar auf unend
lich viel Arten, dass sie in einer Ebene
bleibt und ein Punkt derselben A seine
Lage nicht ändert.
II. Setzt man diese entsprechende Be
wegung der Graden in dieser Weise
fort, so kommt die grade Linie schliess
lich in ihre frühere Lage zurück.
Das Letztere muss als Voraussetzung
angenommen werden, und lässt sich nicht
beweisen, sondern führt immer auf die
Anschauungen, welche uns mit dem
Raume zugleich gegeben sind, zurück.
Bei dieser Aenderung der Lage denkt
man sich die Grade vom festen Punkte
A aus nach einer Richtung ins Unend
liche verlängert; die Bahn, welche die
Grade bei einer solchen Bewegung be
schreibt, nennen wir Winkel.
Ein Winkel lässt sich also auch de
finiren als ein Theil einer Ebene, wel
cher begrenzt ist von zwei Graden, die
sich in einem Punkte A schneiden, und
von diesem ans nach einer Richtung hin
ins Unendliche verlängert gedacht wer
den. Der Punkt A heisst Spitze oder
Scheitelpunkt, während die begrenzenden
Linien Schenkel genannt werden. Ein
Winkel ist also nicht vollständig be
grenzt.
„Wird die Bewegung der Linie so lange
fortgesetzt, bis sie in ihre frühere Lage
zurückfällt, so nennen wir den entste
henden Winkel einen vollen.“ — Dass
Winkel Grössen sind, wird bewiesen,
wenn man zeigt, dass dieselben der Mes
sung fähig sind, und kann dies auf fol
gende Weise geschehen.
Zwei Winkel P und Q können offen
bar so auf einander gelegt werden, dass
je ein Schenkel und die Scheitelpunkte
zusammenfallen. Decken sich hierbei auch
die andern Schenkel so werden die
Winkel gleich genannt. Geschieht dies
nicht, so wird der eine Winkel P den
andern Schenkel des Winkels Q in sich
enthalten und man sagt dann: Winkel P
sei grösser als Q. In diesem Falle ist
ein Theil von P gleich Q. Sonach lässt
sich jeder Winkel theilen, indem man
vom Scheitelpunkte aus Linien zwischen
seinen Schenkeln gezogen denkt. Es ist
somit auch klar, was die Hälfte, der vierte
Theil u. s. w. eines Winkels sei. Zu
dem Folgenden ist ein Satz, der an sich
klar ist, nöthig:
I. Zwei volle Winkel sind gleich.
Es fallen nämlich die beiden Schenkel
eines jeden von ihnen zusammen, und
somit decken sich dieselben, da ja jede
zwei Graden sich decken.
Es ergeben sich hieraus folgende De
finitionen :
„Die Hälfte eines vollen Winkels heisst
gestreckter, die Hälfte eines gestreckten
rechter Winkel. Jeder Winkel, der klei
ner als ein rechter ist, spitzer, der grösser
als ein rechter und kleiner als ein ge
streckter ist, stumpfer, jeder der grösser
als ein stumpfer und kleiner als ein
voller Winkel ist, erhabener oder con
vexer Winkel, w
kleiner als ein ges
oder concaver Wi
Aus Satz I. folg
II. Jede zwei g
gleich. — Jede zv
gleich. — Aussei
der folgende Satz
III. Die Schei
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wegt man die grad
in ihrer Ebene, dt
lange, dass sie ir
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