Quadraturen — Zurückf. auf. 597 Quadraturen — Zurückf. auf.
du „ d 2 u
-xr-- — Cl l -—-
d t dx 2
u i
= “o + (*i-* o)a 2
z. B. bestimmt die Bewegung der Wärme
in einem Stabe, den wir nns unendlich
lang denken wollen, t ist die Zeit, x
die Entfernung eines Punktes des Sta
bes vom Anfangspunkte.
Bestimmt man den Anfangszustand so,
dass der Wärmezustand zu einer gewissen
Zeit, für die man doch immer £ = 0 neh
men kann, in jedem Punkte des Stabes
gegeben sei, also dass dann u~ y (x) sei,
so reicht diese Bedingung vollständig
aus, um den Wärmezustand zu jeder
Zeit zu bestimmen, da die Gleichung
in Bezug auf t erster Ordnung ist. In-
dess kann man die Sache auch so be
trachten, dass der Wärmezustand in einem
beliebigen Punkte des Stabes, also wo
etwa u' = 0 ist, zu jeder Zeit gegeben
sei, also dass in diesem Punkte u = f(t)
sei. Diese Bedingung reicht nicht hin,
um die Aufgabe vollständig zu bestim
men, da die Gleichung in Bezug auf x
2ter Ordnung ist. Es wird uoch nöthig,
eine zweite willkürliche Function einzu
führen, z. B. diejenige F (t), welche den
Werth von ^ im Punkte # = 0 angibt.
Aber selbst dies ist nur so lange der
Fall, als man sich x bis ins Unendliche
gehend denkt, also diese Variable belie
bige reelle Werthe — denn um solche
handelt es sich doch nur bei dergleichen
Aufgaben — geben kann. In der An
wendung aber ist es nicht der Fall. Un
tersucht man z. B. die Bewegung der
Wärme in einem Stabe von einer belie
bigen Länge, also von x~Q bis x~a,
so reicht die Grenzbedingung, dass für
i = 0, u = <f (x) sei, nicht mehr aus. Es
wird nämlich die Gleichung dann nur
für die Punkte des Stabes gelten. In
der That haben wir in Abschnitt 12)
dergleichen Betrachtungen nicht angestellt.
Gehen wir also von den recurrenten
Gleichungen, in welche sich eine partielle
Differenzialgleichung zerlegen lässt, in
Bezug auf unser Beispiel wieder aus,
nehmen aber an, dass unsere Gleichung
nur so lange gelte, als x zwischen den
Grenzwerthen x = a und x=ß liegt, wo
«<ß sei.
Seien wieder:
«o> M i> u i • • ■ u n
continuirliche Werthe von u, welche den
continuirlichen Werthen:
t — 0, t — f£ = £ 2 > t —— G . • •
entsprechen. Dann ist:
m 3 =Ml +(i 2 -f l )a a
d 2 u l
da; 2
uh
. ~h(f —f
■ 1 n n
alle
)a 2 ——
— V dx 1
Werthe von
man ane wertüe von u 0
welche hierin enthalten
Kennt
du 0 d 2 u c
dx’ dx 2
sind, für jedes x, so bleibt allerdings nur
u 0 willkürlich, und ist also dafür eine
willkürliche Function von „r zu setzen.
Nehmen wir indess an, x sei gleich «,
so ist:
d 2 u u, \—2u/ \ß-u, ,
s _ ,(s, « + Q (s,«) (s,cc—y)
dx 2 ~ ' V 2 ~ ’
ins Unendliche abneh-
aber den Werth von
wo man sich
mend denkt, w, ,
u g für x — a vorstellt. Von den drei
hier vorkommenden Werthen von u lie-
s
gen aber nur die zwei ersten, u, . ,,
(s, «+Q
u^ s in demjenigen Raume, für welchen
die Differenzialgleichung gilt, nicht aber
« — ;/)' ^' ese Grösse ist also völlig
unbestimmt. Ebenso ist, wenn man x — ß
setzt:
1 Obff+y) ^ U (h ß) + U (s,ß - y)
d 2 u
dx 2 v 2
und u^ s ^ ausserhalb des gegebenen
Raumes also unbestimmt. — Soll also
die Function u völlig definirt sein, so
müssen noch für beliebiges t die Werthe
u, 0 , ,, u, v gegeben sein, d. h.
(s, ß + y) (s,ß — V) ö ö
da v unendlich klein ist, es müssen zu
der Bedingung:
t — 0, u — y (x)
noch hinzutreten die beiden folgenden:
x = re, u—f(i), x = ß, u — F^t).
Die Function muss an beiden Endpunk
ten bestimmt sein.
Offenbar sind diese Schlüsse nicht von
der besondern Gestalt unserer Differen
zialgleichung abhängig, sondern nur von
der Ordnung, die sie in Bezug auf x
hat. Wäre sie in Bezug auf diese Va
riable erster Ordnung, so würde der
Werth u, n , N nicht Vorkommen, also
(s,ß+y)