Quantität.
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Quantität.
fange, sie geht eben nur von einem
völlig hestimmungslosen Dinge, Einheit
genannt, aus; je mehr Eigenschaften
oder Qualitäten man dagegen diesem
als Einheit betrachteten Dinge gibt, je
mehr entfernt man sich von mathema
tischen Vorstellungen. So ist die Me
chanik eine reiner mathematische Wissen
schaft als die Astronomie, aus dem an
geführten Grunde, diese mehr als die
Statistik, deren Einheit der einzelne
Mensch ist, ein höchst complicirtes Ding,
von dessen Eigenschaften dabei nicht
gänzlich abgesehen werden kann.
Die reine Quantitäts- oder Zahlenlehre
hat es mit allen möglichen Operationen zu
thun, die mit der Einheit oder der aus ihr
entstehenden Zahlengrösse vorgenommen
werden können, ohne zu fragen, inwieweit
diese Operationen in der Anwendung zur
wirklichen Erscheinung kommen, also in
der Uebertragung auf dieBegriffe, von wel
chen die Einheit abstrahirt ist, auch wirk
lichen Dingen entsprechen. In der That
kann die Qualität eines Dinges auch da
rin bestehen, dass bei ihm gewisse Eigen
schaften nicht real werden, die der Zahl
im Allgemeinen anhaften.
Man kennt z. B. in der Zahlenlehre
die Operation der Thcilung der Einheit.
Spricht man nun z. B. von Bevölke
rungsmengen , deren Einheit das Indi
viduum äst, so ist hier eine Thcilung
unmöglich, weil die Qualität eines In
dividuums eben zum Theil in der Un-
theilbarkeit besteht.
Andere Grössen sind wieder der Ver
vielfältigung unzugänglich ; z. B. in der
Wahrscheinlichkeitslehre ist die Einheit
der Ausdruck für die Gewissheit, und
jeder Theil der Einheit entspricht einer
bestimmten Wahrscheinlichkeit (vergleiche
den Artikel: Wahrscheinlichkeit), es ist
also ein Vervielfältigen der Einheit un
möglich, da eine Wahrscheinlichkeit
doch nie die Gewissheit übertreffen kann.
Die Zahlcnlehre setzt ferner der posi
tiven Zahl die negative gegenüber. Ne
gative Grössen einer gewissen Art kom
men oft zur wirklichen Erscheinung, z.
B. hei Zeitgrössen, wo man von einer
bestimmten Zeit ausgeht, z. B. von der
Geburt Christi in der Chronologie; die
Jahre nach Christi Geburt sind positive
Grössen, die vorhergehenden negative.
Dies tritt überall ein, wo der Anfangs
punkt oder Nullpunkt der Rechnung ein
willkürlicher ist, und die Grösse sich
nach zwei Richtungen von ihm aus ins
Unendliche erstreckt. In der Geometrie
handelt es sich auch bekanntlich in ge
wissem Sinne um negative Grössen, je
doch ist dies in andern geometrischen
Betrachtungen wieder nicht der Fall.
Die Untersuchung, in wiefern und unter
welchen Voraussetzungen Raumgrössen
negativ werden, wird jedoch erst später
gegeben werden können.
Bei andern Grössen, man denke z. B.
au die Statistik, kommt überhaupt das
Negative nicht zum Erscheinen. Man
muss aber hierbei nicht in den Irrthum
verfallen, dass, wenn z. B. die Mathe
matik auf letztere Wissenschaft angewen
det wird, das Negative und der Bruch
gar nicht angewendet werden dürfe.
Denn so lange man in rein mathema
tischen Betrachtungen verweilt, ist dies
sehr wohl möglich, nur das letzte Re
sultat der Rechnung, womit man wieder
in die betrachtete Disciplin zurücktritt,
schliesst natürlich solche Quantitäten aus,
die derselben abgehen. Man kann Be
völkerungsmengen , wenn sie einmal in
Rechnung gebracht sind, natürlich thei-
len, andere von ihnen abziehen, d. h.
Negatives damit vereinen und so fort,
aber das Resultat soll schliesslich kein
Bruch, und auch nicht negativ sein. Im
entgegengesetzten Falle würde es auf
etwas Unmögliches hindeuten.
Ein höchst wichtiger Theil der reinen
Zahlenlehre, die Theorie des Imaginären,
kommt sogar in keiner Anwendung zur
wirklichen Erscheinung. Diese_Theorie
vermittelt aber nichts destoweniger die
gegebenen Daten mit dem Resultat.
Das Imaginäre kann sich während
der Rechnung einstellen, und am Schluss
muss es wieder verschwinden, wenn nicht
eben durch dessen Verbleiben ange
deutet wird, dass das Resultat ein un
mögliches oder nicht vorhandenes sei.
Wir geben hier die Zahlenlehre oder die
Lehre von den reinen Quantitäten in ihren
einfachsten Elementen. Die Anwendun
gen auf Geometrie und Mechanik sind in
den entsprechenden Artikeln zu suchen.
Quantität (reine oder Zahl).
1) Einheit, Null, ganze Zahl,
Ad di ti o n.
Die Zahlenlehre geht von dem Begriffe
der Einheit aus. Dieselbe wird definirt,
als irgend ein Ding, von dessen Eigen
schaften man vollständig abstrahirt. Sie
ist also gänzlich bestimmungslos, und
jeder Begriff ist unter dem der Einheit
enthalten, mithin selbstverständlich auch
diejenigen, auf welche man im Verlauf
unserer Betrachtungen gelangen wird.
Die Einheit bezeichnen wir durch das
Zeichen 1, und wir können von ihr zu
nächst weiter nichts aussagen, als dass
sie entweder vorhanden ist oder nicht.