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Krumme Linien.
hältniß zwischen ihren Zuwachsen und den gleichzeitigen der Ver
änderlichen, wovon sie abhangen, eine Grenze zuzulassen. Diese,
bei jeder Function verschiedene, und von den absoluten Werthen
der Zuwachse immer unabhängige Grenze, charakterisirt auf eine
ihr eigene Weise den Gang der Function durch die verschiede
nen Werthe, die sie erlangen kann. Denn je kleiner die Zu
wachse der Veränderlichen sind, desto zusammengedrängter sind
die aufeinander folgenden Werthe der Function, oder desto weni
ger fehlt daran, daß die Function in ihren Aenderungen das
Gesetz der Stetigkeit befolge, und desto weniger weicht das Ver
hältniß zwischen den gleichzeitigen Zuwachsen der Function und
ihrer Veränderlichen, von der durch die Rechnung dargebotenen
Grenze ab. Unter dem Gesetz der Stetigkeit muß man
dasjenige verstehen, welches bei der Beschreibung der Linien
durch Bewegung wahrgenommen wird, und gemäß welchem die
aufeinander folgenden Punkte keinen Zwischenraum zwischen sich
lassen. Die Art, die Größen in der Rechnung zu betrachten,
scheint zunächst dieses Gesetz nicht zuzulassen, weil man, zwischen
den zwei aufeinander folgenden Wertben derselben Größe, immer
einen Zwischenraum voraussetzt; allein, wenn man ihn verschwin
den läßt, um zur Grenze überzugehen, so drückt man dadurch
aus, daß Stetigkeit vorhanden ist.
Es scheint mir jetzt sehr einleuchtend, daß die vorhergehende
Metaphysik, die philosophische Erörterung der Eigenschaften der
Differential- und Integral-Rechnung, sowohl in Hinsicht auf
die Untersuchungen über die krummen Linien, als in Betreff
deren, welche die Bewegung zum Gegenstände haben, enthalte.
Bei den einen und den andern liegt die Schwierigkeit nur darin,
daß bei den Aenderungen der Linien und der Geschwindigkeiten
Stetigkeit Statt findet: und die Betrachtung der Grenzen (oder
jede andere gleichbedeutende) bietet das Mittel dar, diese Ste
tigkeit in die Rechnnng einzuführen. *)
§. 60.
Wenn man der Abscisse aufeinander folgende Werthe gibt,
so bestimmen die diesen Werthen entsprechenden Ordinate», Punkte
der krummen Linie, welche man als Scheitel der Winkel eines
in die krumme Linie eingeschriebenen Polygons ansehen kann.
Nimmt man z. B. auf der Axe der Absciffen die Punkte
$ijj.2.P, P', P", Fig. 2., die um dieselbe Größe h von einander ab
stehen, so hat man
y Diejenigen, welche diese allgemeinen Betrachtungen mehr entwickelt zu
sehen wünschten, können die Note A zu Rathe ziehen, welche sich am
Ende des Buches befindet.