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Krumme Linien.
FM = y,
P'M' =
- y
+
dy
d x
i +
1 ^
d 2 y
d x 2
h 2
1.2
+
U.,
P"M" =
- y
dy:
dx
-+
1 +
d 2 y
d x 2
4h 2
1.2
+
rc-,
P'M' -
- PM =
= M'Q
dy
dx
t+
d 2 y
dx 2
h 2
T
+
rc-,
P"M"-
— P'M' =
= M"Q'
=
dy
dx
d a y
dx 2
3 h 2
2
+
IC.,
M"Q' -
- M'Q =
=qzM'
'N'
' =
d 2 y
d x 2
h 2
+
ic.;
Woraus folgt, daß wenn man h m dx verwandelt, der
Werth von M'Q sich desto mehr dem Ersten Differential dy,
und der von M"N" dem zweiten d 2 y, nähert, je kleiner man
dx annehmen wird. Betrachtete man noch einen vierten Punkt
des Polygons, so würde man eben so die dem dritten Differen
tial entsprechende Gerade finden.
§. 61.
Die Linien FM, M'Q, M"N" haben, in Rücksicht auf die
Berechnung der Grenzen, eine Untergeordnetheit, die durch den
Exponenten bestimmt wird, womit der Zuwachs h in ihrem Er
sten Gliede versehen ist, welcher Exponent auch die Ordnung
derjenigen _ Differentiale angibt, die ihnen entsprechen. Man
sieht nämlich, daß das Verhältniß von M' Q zu FM stets ab
nimmt , und zuletzt verschwindet, wenn h = o wird, daß es die
selbe Bewandtniß mit dem Verhältniß von M"N" zu M'Q hat,
allein daß, wenn man die erste dieser Letzteren mit dem Qua
drate der andern vergliche, und zuvörderst den den beiden Gliedern
des Verhältnisses gemeinsamen Factor h 2 auslöschte, dieses Ver
hältniß eine angebbare Grenze haben würde, die das Verhältniß
d ? y dy 2
von zu ^ seyn wurde. *)
*) Dieses gewahrt eine sehr einfache Erklärung der verschiedenen Ordnun
gen von unendlich kleinen Größen, welche Leibnitz aufnahm. Der
selbe betrachtete das Erste Differential als unendlich klein in Bezug
auf die Ordinate, das zweite Differential als unendlich klein in Bezug
auf das Erste, und so fort. Gemäß diesem Princip, vernachlässigte
er die einen gegen die andern; was man in der That thun muß, wenn
man zu den Grenzen übergehen will. Denn in dem Ausdrucke der
Grenze des Verhältnisses zweier obiger Reihen, können nur diejenigen